Sie waren auf der Suche nach einem Drogenkartell und stiessen auf höchst professionelle Zigarettenschmuggler: Griechische Drogenfahnder haben am Mittwoch in drei Lagerhallen in Mittelgriechenland 129 Tonnen unversteuerten Tabak sichergestellt.
Bei der Operation seien zehn Männer festgenommen worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Die eigentlich fällige Steuer auf den Tabak hätte 5,5 Millionen Euro betragen, die fertigen Zigaretten hätten EU-weit vertrieben werden sollen.
Professionelle Ausstattung
Nun suchen die Beamten nach dem Drahtzieher der Organisation. Es soll sich dabei um einen wohlhabenden Geschäftsmann handeln, dem es möglich gewesen sei, die illegale Zigarettenfabrik zu finanzieren. Allein die Anmietung der Lagerhallen habe 150.000 Euro gekostet, zudem sei eine professionelle Zigarettenproduktionsanlage entdeckt worden, die in der Minute 2.500 Zigaretten herstellen kann.
Zwar gibt es keine aktuellen Zahlen, aber für 2013 ging man beim Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels davon aus, dass jede zehnte Zigarette in Europa illegal ist. In dem betreffenden Jahr wäre damit allein dem deutschen Staat durch entgangene Steuereinnahmen ein Schaden von rund 2,1 Milliarden Euro entstanden. © dpa
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