Auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs (CCC) in Leipzig zeigten Experten am Donnerstagabend, wie sich technische Mängel des internationalen Fax-Standards T.30 ausnutzen lassen.

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Die Übertragung von Fax-Mitteilungen über herkömmliche Bürodrucker birgt nach Einschätzung von Hackern schwere Sicherheitsrisiken. Auf dem Kongress des Chaos Computer Clubs (CCC) in Leipzig zeigten Yaniv Balmas und Eyal Itkin am Donnerstagabend, wie sich technische Mängel des internationalen Fax-Standards T.30 ausnutzen lassen, um die Kontrolle über einen Fax-Drucker sowie im gleichen Netz angeschlossene Computer zu erlangen.

"Aus Sicht der IT-Sicherheit sind solche All-in-one-Printer eine Black Box", kritisierte Balmas. Die beiden Experten der israelischen IT-Sicherheitsfirma Check Point Software Technologies nahmen den Drucker auseinander und gelangten über Umwege an die sogenannte Firmware, also die Software zum Betrieb des Geräts. Letztlich sei ein solcher Drucker auch ein Computer, mit Betriebssystem und Speicher, erklärte Balmas. Schliesslich nutzten die Hacker eine Sicherheitslücke für einen sogenannten Stack-Overflow aus - dabei werden übergrosse Datenmengen in einen dafür reservierten Speicherbereich geschickt, der diese Menge nicht fassen kann. "Ein Fax mit bösartigem Code zu versenden, kann so zur völligen Kontrolle über den Computer führen", sagte Balmas.

Stand von 1980

Das technische Protokoll für Fax-Übertragungen sei im Wesentlichen auf dem Stand von 1980 stehen geblieben, von wenigen Details abgesehen, kritisierte Balmas. Obwohl die Technik als völlig veraltet einzustufen sei, werde sie nach wie vor weltweit von vielen Firmen und Institutionen genutzt. Es sei an der Zeit, der Fax-Technik den ihr zustehenden Platz im Museum zuzuweisen, sagte der Sicherheitsexperte. Wer noch darauf angewiesen sei, solle das Faxgerät nur ans Netz anschliessen, wenn es tatsächlich für eine Übermittlung von Dokumenten benötigt werde.

(dpa/af)

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