Erst Hitze - nun Hagel und sogar ein Sandsturm. In Australien toben teils heftige Unwetter. Und noch immer wütend im Südosten schwere Buschfeuer.
Hagelkörner so gross wie Golfbälle, überschwemmte Strassen, umstürzende Bäume: Teile von Australien haben weiter mit Wetterextremen zu kämpfen. In der im Südosten gelegenen Hauptstadt Canberra durchschlug der Hagel am Montag Autoscheiben und beschädigte Häuser. Vor dem Parlamentsgebäude legte sich eine eisige Schicht über den Boden, der botanische Garten schloss wegen der Sturmschäden. Auch im etwa 470 Kilometer Luftlinie entfernten Melbourne prasselte der Hagel kräftig vom Himmel.
Das Wetteramt warnte vor schweren Gewittern für Regionen in den Bundesstaaten New South Wales, Victoria und Queensland. Auch Sturzfluten seien möglich. In den Blue Mountains westlich von Sydney wurden ein 16 Jahre alter Junge und ein 24 Jahre alter Mann vom Blitz getroffen. Angesichts der Umstände hätten sie grosses Glück gehabt, dass ihr Zustand stabil gewesen sei, als sie ins Krankenhaus kamen, so die Rettungskräfte.
Auch über andere Wetterextreme wurde berichtet: Viele Australier teilten Bilder im Internet, die einen gewaltigen Sandsturm in New South Wales zeigten, der den Himmel verdunkelte. Laut Wetteramt wurde bei dem Sturm in der Stadt Dubbo eine Geschwindigkeit von 100 Kilometern in der Stunde gemessen.
Regen hilft bei den Löscharbeiten
Starker Regen hilft seit vergangener Woche bei den Löscharbeiten der verheerenden Brände. Das viele Wasser brachte allerdings auch neue Probleme: In Queensland wurden mehrere Autobahnen und Strassen überflutet. Mehr als 20.000 Menschen waren ohne Strom.
In Australien wüten seit Monaten schwere Buschfeuer. Seit September starben 29 Menschen. Die Flammen vernichteten bisher mehr als 12 Millionen Hektar Land, das entspricht etwa einem Drittel der Fläche von Deutschland. Im besonders betroffenen Bundesstaat New South Wales brannten aktuell noch fast 70 Feuer.
Australian Open stellen sich auf Rauch ein
In Melbourne war das Wetter zum Auftakt der Australian Open vergleichsweise angenehm: 21 Grad und bedeckter Himmel. Es ist das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Für den Fall, dass der Rauch als Folge der Buschfeuer in die Stadt zurückkehrt, haben die Veranstalter Regeln aufgestellt, wann die Tennisspiele unterbrochen werden.
Die Luftqualität bereitete den Profis am Eröffnungstag keine Probleme. "Es schien normal heute. Ich denke, die Luftqualität war ziemlich gut heute. Ich hatte definitiv das Gefühl", sagte die 23-malige Grand-Slam-Turniersiegerin Serena Williams am Montag nach ihrem Erstrundensieg. "Ich war wirklich besorgt, und bin es noch", sagte die US-Amerikanerin. "Es ist immer noch eine Sorge für fast jeden, denke ich." Statt schlechter Luft sorgte Regen am frühen Nachmittag des ersten Hauptfeld-Spieltags für Unterbrechungen. © dpa
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