Der wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung verurteilte frühere Hollywood-Produzent Harvey Weinstein hat sich mit einigen Klägerinnen auf einen fast 19 Millionen Dollar schweren Vergleich geeinigt.

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Wie die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, soll mit dem Geld ein Fonds für die Opfer des einstigen Filmmoguls (68) geschaffen werden.

"Diese Vereinbarung ist ein Sieg für alle Frauen, die sexuelle Belästigung, Diskriminierung, Einschüchterung oder Vergeltung durch ihren Arbeitgeber (Weinstein) erfahren haben", heisst es in der Mitteilung.

Einigung muss von Gerichten bestätigt werden

Die New Yorker Generalstaatsanwaltschaft hatte 2018 gegen Weinstein, dessen Bruder sowie die Produktionsfirma Klage eingereicht. Insgesamt gehe es bei dem Vergleich um knapp 18,875 Millionen Dollar (rund 16,8 Millionen Euro).

Für die Opfer seien Summen zwischen 7.500 und 750.000 Dollar geplant, hiess es in Medienberichten. Die Einigung muss aber noch von den zuständigen Gerichten bestätigt werden.

Sie entbinde Weinsteins Opfer von etwaigen Vertraulichkeitsabmachungen, so dass die Frauen sich nun öffentlich äussern könnten.

Anwälte der Opfer kritisieren Vereinbarung scharf

Die Anwälte anderer Opfer kritisierten die Vereinbarung scharf und wiesen sie als "zutiefst ungerecht" zurück. "Sie ist ein völliger Verrat an den Weinstein-Überlebenden", beklagten die Juristen Douglas H. Wigdor und Kevin Mintzer laut CNN in einer Stellungnahme. Sie seien verblüfft, dass die Staatsanwaltschaft dies als Sieg verkaufe, und zögen gegen die Einigung vor Gericht.

Hunderte Frauen haben Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Der Ex-Produzent war Ende Februar in New York von einer Jury für schuldig befunden und im März zu 23 Jahren Haft verurteilt worden.

Er sitzt diese Strafe derzeit in einem Gefängnis im Bundesstaat New York ab. Im Januar hatte auch die Staatsanwaltschaft in Los Angeles in zwei Fällen Anklage gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung erhoben. In weiteren Fällen wird ermittelt.  © dpa

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