In den USA hat es die erste Hinrichtung im laufenden Jahr gegeben. Im Bundesstaat South Carolina wurde ein 44-Jähriger hingerichtet, der 2001 seine Schuldfreundin ermordet haben soll. Der Mann hat die Tat bis zum Ende bestritten.
Im US-Bundesstaat South Carolina ist ein wegen Mordes verurteilter Mann durch die Todesspritze hingerichtet worden. Der 44-jährige Marion Bowman wurde am Freitag (Ortszeit) in einem Gefängnis in der Stadt Columbia wegen der Ermordung seiner Schulfreundin Kandee Martin im Jahr 2001 hingerichtet, wie die Strafvollzugsbehörde des Bundesstaates mitteilte. Bowman bestritt die Tat bis zum Ende. Es war die erste Hinrichtung in den USA in diesem Jahr.
Wie ein bei der Hinrichtung anwesender Journalist der "South Carolina Daily Gazette" berichtete, begann die Hinrichtung um 18:04 (Ortszeit). Demnach gingen Bowmans zunächst noch tiefe Atemzüge in flachere Atemzüge über – um 18:06 Uhr hörte er dann auf, sich zu bewegen. Ein Arzt habe um 18:26 Uhr den Raum betreten und Bowman für tot erklärt, berichtete der Journalist.
Die junge Frau Kandee Martin war damals erschossen worden. Im Anschluss wurde ihr Körper in den Kofferraum ihres Autos gelegt und das Auto angezündet. Bowman, der zum Zeitpunkt der Tat 20 Jahre alt war, hatte zugegeben, Martin Drogen verkauft zu haben, aber stritt bis zum Ende ab, an ihrer Tötung beteiligt gewesen zu sein.
"Ich habe Kandee Martin nicht getötet. Ich bin unschuldig an dem Verbrechen, für das ich hier sterben soll", sagte er in einer abschliessenden Erklärung. Wenn jedoch sein Tod der Familie von Martin Erleichterung verschaffe, "dann hat er einem Zweck gedient", betonte Bowman.
Bowman wollte Hinrichtung wegen seines Gewichts stoppen
Der verurteilte Afroamerikaner hatte mehrfach Berufung eingelegt, um seine Hinrichtung hinauszuzögern. Unter anderem warf er einem ihn vertretenden Anwalt eine "rassistische Einstellung" vor – Kandee Martin war weiss.
Bowman versuchte auch, seine Hinrichtung mit Verweis auf sein Gewicht – er wog fast 180 Kilo – zu stoppen. Aufgrund seines Gewichts könnte eine Hinrichtung "potenziell qualvoll" sein, erklärten seine Anwälte. Ein Richter lehnte die Berufung ab und erklärte, Bowman hätte sich auch für den elektrischen Stuhl oder ein Erschiessungskommando entscheiden können.
2024 gab es 25 Hinrichtungen in den USA
Im vergangenen Jahr hatte es in den USA insgesamt 25 Hinrichtungen gegeben – drei davon fanden unter Einsatz des umstrittenen Stickstoffgases statt, alle anderen durch die Todesspritze. In den nächsten zwei Wochen sind weitere vier Exekutionen geplant – zwei in Texas, eine in Alabama und eine in Florida.
In 23 der 50 US-Bundesstaaten ist die Todesstrafe abgeschafft worden, in drei weiteren Staaten – Kalifornien, Oregon und Pennsylvania – gilt ein Moratorium. Drei Staaten, die Hinrichtungen ausgesetzt hatten – Arizona, Ohio und Tennessee – haben kürzlich Pläne zur Wiederaufnahme angekündigt. US-Präsident Donald Trump ist ein Befürworter der Todesstrafe. (afp/bearbeitet von lh)
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