Deutschlands zweithöchste Brücke ist bereit, ihrer Bestimmung übergeben zu werden: Die Hochmoselbrücke, Europas grösstes Brückenbauprojekt, stösst nicht nur auf Gegenliebe. Ein Grund sind die immensen Kosten.
Nach rund acht Jahren Bauzeit ist es soweit: Die riesige Hochmoselbrücke bei Zeltingen-Rachtig ist fertig.
"Es fehlt nur noch ein Teil der weissen Fahrbahn-Markierung", sagte der Bauaufseher beim Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz, Christoph Schinhofen, auf der Brücke an der rollenden Markiermaschine.
1,7 Kilometer lang und bis zu 160 Meter hoch spannt sich das Mega-Bauwerk im Kreis Bernkastel-Wittlich über das Moseltal.
Europas grösstes Brückenbauprojekt
Mit den letzten weissen Strichen geht das aktuell grösste Brückenbauprojekt in Europa zu Ende. In einer Woche werden die Autos darüber rollen: Die Verkehrsfreigabe ist nach einer "Jungfernfahrt" eines Politiker-Konvois für den 21. November (13:00 Uhr) geplant.
Zuvor wird am Samstag (16. November) bei einem Bürgerfest auf der Brücke das Ende der Bauarbeiten gefeiert. Da könnten Anwohner das Bauwerk noch einmal ganz ohne Verkehr erleben, sagt die Ortsbürgermeisterin von Zeltingen-Rachtig, Bianca Waters.
Die B50 verbindet die Eifel mit dem Hunsrück
Die Brücke ist Teil einer insgesamt 25 Kilometer langen neuen Strecke (B50) zwischen der Eifel und dem Hunsrück. An der Brücke wird seit 2011 gebaut, seit Sommer 2014 sind Stahlträger für den Überbau über die Pfeiler geschoben worden. Nach dem Brückenschlag im August 2018 folgten in diesem Frühjahr und Sommer die Asphaltarbeiten.
Die Hochmoselbrücke ist die zweithöchste Brücke Deutschlands nach der Kochertalbrücke (maximal 185 Meter) in Baden-Württemberg.
Kritiker: Landschaft für viele Millionen von Euro verschandelt
Das Bauwerk war seit seiner Planung umstritten. Kritiker bemängeln, die Brücke zerstöre das idyllische Landschaftsbild zwischen den Weinorten Ürzig und Rachtig.
Auch Kostensteigerungen sorgten für Schlagzeilen. Nach derzeitiger Planung kostet das gesamte Projekt 483 Millionen Euro, auf die Brücke entfallen rund 175 Millionen Euro. (hau/dpa)
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