In Thailand ist eine Aktivistin während eines Hungerstreiks in Untersuchungshaft gestorben. Netiporn Sanae-sangkhom habe am Dienstagmorgen einen Herzstillstand erlitten und nicht auf die Behandlung reagiert, teilte das Ministerium für Strafvollzug des Königreichs mit. Das Krankenhaus nahm eine Autopsie zur Feststellung der Todesursache vor. Die Aktivistin der pro-demokratischen Gruppe "Thaluwang" sass seit Januar in Untersuchungshaft. Sie wurde der Beleidigung des Königshauses beschuldigt.
Die Aktivistin sass wegen Verleumdung des Königshauses in U-Haft, weil sie 2020, auf dem Höhepunkt der von Jugendlichen angeführten pro-demokratischen Bewegung im Königreich, an einer königlichen Autokolonne protestiert hatte. Kurz nach ihrer Festnahme trat die 28-Jährige aus Protest gegen das thailändische Justizsystem in den Hungerstreik und wurde aus gesundheitlichen Gründen in das Gefängniskrankenhaus verlegt.
Nach Angaben der Gefängnisbehörde hatte Netiporn, die auch unter ihrem Spitznamen "Boong" bekannt ist, kaum Kraft in Beinen und Armen und litt unter Blutarmut.
Eines der strengsten Majestätsbeleidigungsgesetze der Welt schützt den thailändischen König und seine engsten Familienangehörigen, jeder Verstoss kann mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden.
Nach Angaben der Human Rights Lawyer Association sind in Thailand mindestens zwei politische Gefangene in den Hungerstreik getreten. Im Jahr 2023 wurden zwei Hungerstreikende, die wegen Majestätsbeleidigung inhaftiert waren, aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend freigelassen. © AFP
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