Ein flüchtiger Beteiligter eines illegalen Autorennens mit tödlichem Ausgang will sich nach zweieinhalb Wochen der Polizei stellen. Seine Bedingung für eine Überstellung an die Behörden nimmt sich allerdings ziemlich unverfroren aus.

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Zweieinhalb Wochen nach dem tödlichen Unfall auf der A66 bei Hofheim im Main-Taunus-Kreis fahndet die Polizei weiterhin nach dem geflüchteten Lamborghini-Fahrer. Wie der Hessische Rundfunk (hr) berichtet, will sich der 34-jährige Ramsy A. nun den Behörden stellen.

Allerdings nur unter einer Bedingung: Da die Frankfurter Staatsanwaltschaft nicht mehr wegen Mordes durch ein illegales Autorennen gegen ihn ermittle, fordert er, nicht verhaftet zu werden.

Die beiden anderen Verdächtigen wurden kurz nach dem Unfall vorübergehend in U-Haft genommen. Seit eineinhalb Wochen sind sie allerdings wieder auf freiem Fuss.

Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr wegen Mordes

Laut einem Gutachten sei ein an dem illegalen Rennen unbeteiligtes Fahrzeug plötzlich aus seiner Fahrspur ausgeschert, dadurch habe einer der Sportwagen ausweichen müssen, was zur tödlichen Kollision geführt habe.

Weil die Raser den Unfall damit nicht direkt verursacht hätten, werde nur wegen eines illegalen Autorennens, aber nicht mehr wegen Mordes ermittelt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurden die Haftbefehle gegen die Sportwagenfahrer aufgehoben wurden, da keine Fluchtgefahr bestehe und beide über einen festen Wohnsitz verfügten.

A66 bei Hofheim: Kontrolle verloren bei Tempo 200

Rückblick: Am 10. Oktober 2020 liefern sich zwei Lamborghinis und ein Porsche mutmasslich ein illegales Autorennen auf der A66 in Hessen. Auf der Höhe von Hofheim verliert der Lenker eines Lamborghinis bei geschätztem Tempo 200 die Kontrolle über sein Fahrzeug und kracht gegen die Leitplanke.

Anschliessend stösst das zurückprallende Fahrzeug mit einem Skoda zusammen. Beide Wagen gehen in Flammen auf. Die 71-jährige Insassin des Skodas verstirbt noch an der Unfallstelle.

Die Polizei nimmt den 29-jährigen Fahrer des verunfallten Lamborghinis im Anschluss an das Unfallgeschehen fest. Der mutmassliche Fahrer des beteiligten Porsches, der zunächst von der Unfallstelle flüchtete, stellte sich noch am Tag des Unfalls der Polizei.

Staatsanwaltschaft sieht Haftgrund nach wie vor gegeben

Ramsy A. hingegen, der mutmassliche Fahrer des zweiten beteiligten Lamborghinis, ist ohne feste Meldeadresse, flüchtet - und wird bis heute per internationalem Haftbefehl gesucht.

Auch deshalb scheint die Staatsanwaltschaft sich nicht für die Forderungen des Verdächtigen zu interessieren. Eine Sprecherin der Behörde gab gegenüber dem hr an, dass weiterhin dringender Tatverdacht bestehe, der Mann immer noch auf der Flucht sei und damit auch ein Haftgrund bestehe.

Der Verteidiger von Ramsy A. hat deshalb beim Frankfurter Amtsgericht Haftbeschwerde eingereicht.

Verwendete Quelle:

  • hessenschau.de: "Lamborghini-Fahrer will sich stellen - unter einer Bedingung"
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