Inferno um Los Angeles: Bilder machen Ausmass der Katastrophe deutlich

Inferno im Grossraum Los Angeles: Ein zunächst kleines Feuer am Westrand von Los Angeles hat sich durch heftige Winde rasch in mehrere verheerende Grossbrände verwandelt.

"Wir setzen alle verfügbaren Ressourcen für die Bekämpfung dieser Brände ein", teilte der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, mit. Zuvor hatte der scheidende US-Präsident Joe Biden bereits den Katastrophenfall für die betroffene Region ausgerufen.

Ein grosser Brand in der Umgebung des Stadtteils Pacific Palisades betrifft eine Fläche von fast 70 Quadratkilometern, wie die kalifornischen Behörden melden.

Der wohlhabende Stadtteil im Westen von Los Angeles hat 25.000 Einwohner. Stars wie Paris Hilton, Mark Hamill und Jamie Lee Curtis berichten von ihren abgebrannten Häusern.

Die Flammen griffen am Mittwochabend auch auf die berühmte Hügelkette Hollywood Hills über, Teile des Stadtviertels müssen evakuiert werden.

Medienberichten zufolge sind rund 130.000 Menschen auf der Flucht und bereits fast 2.000 Gebäude zerstört worden. Das Bild zeigt die Zerstörung in der Lake Avenue nördlich der Altadena Avenue in der Gegend von Altadena im Los Angeles County in Südkalifornien.

Die vorläufige Zahl der Toten sei von zwei auf fünf Tote gestiegen, sagte der Sheriff von Los Angeles, Robert Luna, dem Radiosender KNX News. Er befürchtet nach eigenen Angaben einen weiteren Anstieg der Opferzahl.

Betroffen ist auch der Umkreis der nahegelegenen Stadt Pasadena. Ein weiteres Feuer ist nahe der Stadt San Fernando nördlich von Los Angeles ausgebrochen.

Anwohner mussten teils fluchtartig ihre Häuser verlassen.

Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County, sprach von einer "grossen Zahl" an verletzten Anwohnern, die ihr Zuhause nicht rechtzeitig verliessen.

Mehr als 7.500 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen. Auf einigen Strassen spielten sich chaotische Szenen ab.

Der Verkehr kam zum Erliegen, Autos steckten im Stau fest. Einige liessen ihre Fahrzeuge zurück und brachten sich zu Fuss in Sicherheit.

Der Gouverneur von Kalifornien warnte bereits am Dienstag vor einem "höchst gefährlichen Windsturm" und erklärte für die Region den Notstand.

US-Medien zeigten Aufnahmen von Hubschraubern, die Wasser abwarfen. Einsatzkräfte machten in den Hollywood Hills erste Fortschritte, teilte das Büro des County-Sheriffs auf X mit. Die Brände seien aber weiterhin nicht unter Kontrolle.

Der starke Wind erschwert den Einsatz von Löschflugzeugen im Umkreis von Los Angeles, berichten US-Medien unter Berufung auf kalifornische Behörden.

Die Brandbekämpfung aus der Luft sei nicht wirkungsvoll genug, da sich Wasser und Löschmittel aufgrund des extremen Windes nicht richtig verteilen liessen.

Der enorme Wasserbedarf zur Bekämpfung der verheerenden Brände rund um Los Angeles hat zeitweilig zu leeren Wassertanks im Stadtteil Pacific Palisades geführt. Man habe sofort Notfallpläne aktiviert und Wassertankwagen eingesetzt.

Die Einsatzkräfte arbeiteten an ihrer Belastungsgrenze, sagte Kristin M. Crowley. Rettungskräfte, die sich nicht im Dienst oder im Urlaub befinden, wurden aufgerufen, sich zum Einsatz zu melden.

In Südkalifornien blieben in den letzten Monaten Regenfälle weitgehend aus. Trockene Vegetation entzündet sich unter diesen Bedingungen leicht. Wegen extremer Winde hatten die Behörden in dieser Woche die höchste Warnstufe für Feuergefahr ausgerufen. (Mit Material der dpa/ bearbeitet von ng)