Mit Feuerwerk soll die Crew einer Jacht einen Brand auf einer griechischen Insel ausgelöst haben. Nun droht der Besatzung eine hohe Gefängnis- und Geldstrafe.
Nach dem durch ein Feuerwerk auf einer Jacht ausgelösten Waldbrand auf der griechischen Insel Hydra ist die Besatzung des Luxusboots angeklagt worden. Die 13 Beschuldigten müssen sich von Mittwoch an vor Gericht verantworten, wie der Fernsehsender ERT am Sonntag berichtete. Bei einer Anhörung in Piräus wiesen die Besatzungsmitglieder die Anschuldigungen demnach zurück.
Gegen die 17 Passagiere der Jacht, die aus Kasachstan stammen, erhob die Staatsanwaltschaft dem Bericht zufolge keine Anklage. In Griechenland wurden die Strafen für Brandstiftung vor kurzem erhöht. Verantwortlichen drohen nun bis zu 20 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu 200.000 Euro.
Das am Freitagabend von dem Boot aus abgefeuerte Feuerwerk hatte nach Angaben der Feuerwehr den einzigen Pinienwald der nahe Athen gelegenen Insel Hydra in Brand gesetzt. Das Feuer brach demnach an einer schwer zugänglichen Stelle abseits jeglicher Strassen aus.
Griechenland bereitet sich auf weitere Waldbrände vor
Der Vorfall rief auf der Insel wütende Reaktionen hervor. Bürgermeister Giorgos Koukoudakis äusserte sich "empört über die Verantwortungslosigkeit gewisser Leute" und kündigte an, dass die Insel-Verwaltung die Verantwortlichen verklagen werde.
Bei starkem Wind und Trockenheit herrscht in Griechenland seit Tagen erhöhte Waldbrandgefahr. Am Freitag starb ein 55-Jähriger in dem Dorf Myrtia auf der Peloponnes-Halbinsel bei einem Waldbrand, insgesamt wurden an dem Tag nach Feuerwehrangaben 45 neu ausgebrochene Brände registriert. Am Samstag wurden wegen eines Feuers auf der Kykladeninsel Andros vier Dörfer evakuiert.
Nach dem wärmsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen bereitet sich das Land auf einen harten Sommer mit extremer Hitze und zahlreichen Waldbränden vor. Wissenschaftlern zufolge werden Waldbrände durch die menschengemachte Erderwärmung häufiger und heftiger. (afp/thp)
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