Pasta trifft auf würzige Fleischsosse und fruchtige Tomate: Spaghetti Bolognese zählt ausserhalb Italiens zu den liebsten Gerichten. Doch ausgerechnet in seiner Heimat macht sich nun Unmut über das Nudelgericht breit. Ausgerechnet der Bürgermeister von Bologna erklärt es zur "Fake News".
Einfach kurios: Virginio Merola, seines Zeichens Bürgermeister von Bologna, stellt klar – mit der italienischen Stadt hat das Nudelgericht Spaghetti Bolognese rein gar nichts zu tun.
Social-Media-Debatte um Spaghetti Bolognese
Merola zieht in den kulinarischen Kampf – gegen Spaghetti Bolognese. Das beliebte Nudelgericht ist dem 64-Jährigen offenbar ein echter Dorn im Auge.
Medienberichten zufolge erklärte er dem Sender RAI: "Spaghetti Bolognese gibt es eigentlich gar nicht, trotzdem sind sie weltweit berühmt." Und weiter: "Wir würden es vorziehen, wenn die Welt wissen würde, dass Bologna die Tagliatelle, Tortellini und die Lasagne erfunden hat."
Inzwischen hat der Demokrat eine regelrechte Social-Media-Kampagne ins Leben gerufen. So tweetete er vergangenen Monat: "Liebe Mitbürger, ich sammle Bilder von Spaghetti Bolognese aus aller Welt (es geht um Fake News)." Angehängt war ein Foto von einer Tafel eines Londoner Restaurants, dass Spaghetti Bolognese als Spezialität des Hauses anpries.
Spaghetti Bolognese gibt es überall – ausser in Bologna
Diesem Aufruf sind inzwischen viele Nutzer gefolgt und posten ihrerseits fleissig Fotos. Darunter findet sich auch eine Fertigmischung von Knorr oder eine aus Kopenhagen. Die gesammelten Bilder will der Bürgermeister angeblich in einer Ausstellung im grössten Feinschmecker-Park, der FICO Eataly World, präsentieren.
Aber wie sieht denn nun die "echte" Bolognese aus? Dem Sender "Euronews" verriet die italienische Lebensmittelexpertin Helena Kyriakides, dass im offiziellen Rezept etwa Bauchspeck und Milch enthalten sein müssen. Die Sosse soll stundenlang köcheln, bis sie sämig ist, und dann mit breiten und flachen Tagliatelle serviert oder in einer Lasagne verarbeitet werden. Na dann, guten Appetit! © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.