Zwei Jahre nach einem aufsehenerregenden Kneipen-Brand am Ballermann auf Mallorca müssen die unter Verdacht stehenden Hobbykegler aus Deutschland weiterhin um ihre Zukunft bangen. "Das Verfahren läuft nun seit zwei Jahren, das ist, wenn man selbst betroffen ist, eine sehr lange Zeit", teilte die 13-köpfige Gruppe in einer am Freitag von den Anwälten verbreiteten Erklärung mit. Das Verfahren habe einen "grossen Einfluss" auf ihr Leben, da man sich "immer wieder" mit der aktuellen Entwicklung beschäftige, hiess es.
Den sogenannten Kegelbrüdern aus dem Münsterland wird vorgeworfen, am 20. Mai 2022 kurz nach ihrer Ankunft auf der spanischen Mittelmeer-Insel den Brand einer Kneipe an der Playa de Palma verursacht zu haben. Sie sollen vom Balkon ihrer Hotelzimmer brennende Zigaretten und Alkohol auf das Schilfdach der Terrasse der Gaststätte "Why not Mallorca" geworfen haben. Auch ein Bordell, eine Privatwohnung und Teile des angrenzenden Hotels wurden beim Brand beschädigt. Die jungen Männer beteuern ihre Unschuld.
Die Gruppe bestand aus 13 Urlaubern. Einer von ihnen war bereits am Tag nach dem Brand ohne Auflagen auf freien Fuss gesetzt worden. Vier weitere hatten das Gefängnis nach rund zweieinhalb Wochen auf Kaution verlassen dürfen. Die restlichen acht sassen rund zwei Monate in Untersuchungshaft, bevor sie in die Heimat zurückfliegen durften.
Nach dem Kenntnisstand der Anwälte ist eine Freistellung gegen einzelne Mitglieder der Gruppe noch nicht erfolgt. Man stehe aber "den weiteren Ermittlungen positiv gegenüber", so die Gruppe in der Mitteilung. Man habe über das spanische Anwaltsteam "bereits eine Reihe von Beweisanregungen abgestimmt und bei Gericht eingereicht".
"Wir gehen davon aus, dass diese uns entlastenden Anträge im weiteren Verfahren ausreichend gewürdigt werden und zur weiteren prozessualen Klärung in unserem Sinne beitragen", liess die Gruppe, die sich bisher seit der Rückkehr nach Deutschland in der Öffentlichkeit sehr zurückhaltend gezeigt hat, wissen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.