Der iranische Grammy-Preisträger Scherwin Hadschipur ist nach eigenen Angaben zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Zudem sei ein zweijähriges Ausreiseverbot verhängt worden, teilte der 26 Jahre alte Sänger am Freitag auf seiner Instagram-Seite mit. Ein Gericht ordnete demnach zudem an, dass der Sänger Musik über "Amerikas Verbrechen gegen die Menschlichkeit" produzieren muss. Von der Justiz gab es zunächst keine Berichte über das Urteil.
Hadschipur hatte während der Protestwelle im Herbst 2022 Millionen Menschen weltweit mit seiner Ballade "Baraye" ("Für") berührt. Darin gab der Künstler den Menschen, die damals im Iran gegen die repressive Politik auf die Strasse gingen, eine Stimme. Kurz nach Veröffentlichung wurde der Sänger festgenommen und musste sich - wahrscheinlich unter massiver Einschüchterung - dafür entschuldigen. Vor rund einem Jahr wurde das Lied mit einem Grammy ausgezeichnet. Im Januar veröffentlichte Hadschipur erstmals nach "Baraye" wieder einen neuen, kritischen Song.
Im Herbst 2022 hatte der Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini die bislang schwersten Proteste in der Geschichte der Islamischen Republik ausgelöst. Monatelang gingen vor allem junge Menschen auf die Strassen, um gegen das islamische Herrschaftssystem zu demonstrieren. Amini war nach einem mutmasslich gewaltsamen Zusammenstoss mit den berüchtigten Sittenwächtern ins Koma gefallen und kurz darauf verstorben. Der Staat reagierte mit äusserster Härte. © dpa
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