Mit provokanten Aussagen über Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Heinz-Christian Strache im ORF hat Comedian Jan Böhmermann für Aufsehen gesorgt. Nach dem Interview mit dem 38-Jährigen sieht sich der Sender sogar genötigt, sich von dessen Worten zu distanzieren.
"Dürfen Sie das eigentlich senden, wenn ich das sage, dass ich das wahnsinnig unseriös finde für ein Land, das einigermassen was auf sich hält [...], dass das geführt wird von einem 32-jährigen Versicherungsvertreter?", fragt
In dem Gespräch ging es um die Ausstellung des Comedian in Graz mit dem Titel "Deuscthland#ASNCHLUSS#Östereich".
Im Laufe des Interviews bezeichnet er ausserdem Facebook-Posts von Österreichs Vizekanzler
ORF distanziert sich von Böhmermann
Am Ende der Sendung distanziert sich der Sender von den Aussagen des deutschen Comedian. Die Sprecherin äussert folgende Worte: "Der ORF distanziert sich von den provokanten und politischen Aussagen Böhmermanns, aber wie Sie wissen, darf Satire alles und der öffentlich-rechtliche Rundfunk künstlerische Meinung wiedergeben."
In einem Tweet macht sich der Comedian daraufhin über den Sender lustig und spielt gleichzeitig auf einen anderen Zwischenfall im österreichischen Fernsehen an.
Im April hatte sich die Wiener Kabarett-Gruppe "maschek." in einer Folge von "Willkommen Österreich" zu Stracher mit den Worten "vom Neonazi zum Sportminister" geäussert und spielte damit auf die rechtsradikale Vergangenheit des Politikers an. In einer aktuellen Version ist das Wort "Neonazi" zensiert.
Zuletzt war der ORF wegen seines Moderators Armin Wolf in den Schlagzeilen. Dieser hatte FPÖ-Politiker Harald Vilimsky in einem TV-Interview mit einem problematischen Bild einer FPÖ-Jugendorganisation konfrontiert. Daraufhin folgte eine längere öffentliche Auseinandersetzung des Politikers mit dem Journalisten. Verschiedene Politiker der FPÖ hatten Wolf sogar eine Auszeit nahegelegt. (dar)
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