Japans Kaiserfamilie ist nun auch im Onlinedienst Instagram vertreten. Am Montag wurden auf dem neu gegründeten Account die ersten 19 Beiträge veröffentlicht - allesamt offizielle Fotos und Videos, die Kaiser Naruhito und Kaiserin Masako bei ihren offiziellen Pflichten zeigen.
Private Selfies suchten Nutzer allerdings vergebens auf dem kaiserlichen Instagramkonto, das bereits vergangenen Woche angekündigt worden war, zunächst jedoch als privates Konto startete. Dennoch folgten ihm bereits 160.000 Nutzer.
Das japanische Kaisertum hat seine Ursprünge in einer mehr als 2000 Jahre zurückreichenden Mythologie, jegliche öffentliche Kritik an seinen Vertretern ist verboten.
Durch den Internetauftritt hofft die Kaiserfamilie, auch das Interesse jüngerer Menschen für ihre Arbeit zu wecken, wie ein Sprecher der kaiserlichen Agentur IHA der Nachrichtenagentur AFP erklärte.
Einen Blick hinter die Kulissen gibt der Auftritt allerdings nicht. Der Kaiser wird etwa bei Treffen mit ausländischen Würdenträgern oder bei der Bewunderung von Bonsai-Bäumen gezeigt, die Bildunterschriften sind streng sachlich gehalten.
Das Konto der japanischen Kaiserfamilie folgt bisher keinen anderen Nutzern und enthält noch keine Instagram-Stories.
Die Freischaltung des kaiserlichen Kontos wurde im Internet heftig diskutiert: "Die IHA ist auf Instagram! Ich dachte, es sei ein Aprilscherz", schrieb etwa ein Nutzer im Onlinedienst X. Ein anderer Kommentar lautete: "Als ich hörte, dass die IHA einen Instagram-Account eingerichtet hat, habe ich ihn mir schnell angeschaut. Aber natürlich würde der Kaiser kein (...) Mittagessen oder etwas Ähnliches posten". Einige Nutzer meinten, es sei gut, dass die Kaiserfamilie das "zivilisiertere" Instagram dem Onlinedienst X vorgezogen habe.
Naruhito hat den Thron 2019 in einer traditionsreichen Zeremonie übernommen, nachdem sein beliebter Vater Akihito abgedankt hatte. Es war das erste Mal seit mehr als 200 Jahren, dass ein Kaiser in Japan abdankte. © AFP
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