Der Londoner Strafprozess gegen den US-Schauspieler Kevin Spacey wegen mutmasslicher sexueller Übergriffe geht seinem Ende zu. Seit Montag beraten die Geschworenen, ob sie Spacey für schuldig oder unschuldig halten. Der 63-jährige Oscar-Preisträger weist alle Vorwürfe zurück.
Das wird Spacey vorgeworfen:
Der Prozess vor dem Southwark Crown Court hatte Ende Juni begonnen. Die Anklage wirft
Zu Beginn des Prozesses hatte die Anklage den Hollywoodstar als "sexuellen Tyrannen" beschrieben, der persönliche Grenzen und Distanz nicht respektiere und "dem es offenbar Spass macht, wenn sich andere machtlos und unbehaglich fühlen". Seine "bevorzugte Angriffsmethode" bestehe darin, "anderen Männern aggressiv in den Schritt zu packen".
Die vier Männer, deren Namen aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden dürfen, sagten in dem Prozess ebenso aus wie Spacey selbst. Der zweifache Oscar-Preisträger stritt jegliches "aggressives" Verhalten ab und sprach von einvernehmlichem Sex. Einige Vorwürfe nannte er "frei erfunden".
Dem Gericht schilderte Spacey, wie seine Karriere zusammenbrach, als er 2017 zum ersten Mal vom US-Schauspieler Anthony Rapp in den USA wegen sexueller Übergriffe verklagt wurde. Binnen kurzer Zeit habe er "alles verloren", darunter auch seine Hauptrolle in der Netflix-Kultserie "House of Cards". Eine Strafanzeige von Rapp wurde in den USA abgewiesen, im anschliessenden Zivilprozess wurde Spacey freigesprochen.
Der 63-Jährige zählt zu einer Reihe von Stars, darunter Bill Cosby und R. Kelly, die sich im Zuge der #MeToo-Bewegung gegen sexualisierte Gewalt vor Gericht verantworten mussten. Im Gegensatz zu Cosby und R&B-Sänger Kelly wurde er bisher nie verurteilt. © AFP
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