Die Polizei hat im Zusammenhang mit dem Juwelen-Diebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden eine hohe Belohnung ausgesetzt. Für Hinweise auf die Täter zahlt die Polizei bis zu 500.000 Euro.
Nach dem Juwelen-Diebstahl im Grünen Gewölbe von Dresden ist eine Belohnung von einer halben Million Euro ausgesetzt worden. Sie steht für Hinweise zur Verfügung, die zur Aufklärung der Tat, zur Ermittlung oder Ergreifung der Täter sowie zum Auffinden der Beute führen. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
"Wir werden nichts unversucht lassen, diesen Fall zu lösen", erklärten Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar und der Leitende Oberstaatsanwalt Klaus Rövekamp. Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren.
Mit der Auslobung von einer halben Million Euro unternähmen die Ermittlungsbehörden "einen weiteren wichtigen Schritt", um den Bürgern in Sachsen und allen Besuchern des Grünen Gewölbes die gestohlenen Stücke des Staatsschatzes zurückzubringen und die Täter zu fassen.
Ausserdem wurde die Sonderkommission "Epaulette" auf nunmehr 40 Beamte aufgestockt, die Abteilung Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Dresden leitet ab sofort die Ermittlungen.
Wert der Objekte ist unschätzbar
Am Montagmorgen waren Einbrecher durch ein Fenster in das Grüne Gewölbe im Residenzschloss eingedrungen. Die Polizei vermutet vier Täter. Auf einem Überwachungsvideo sind zwei von ihnen zu sehen. Einer schlägt mit einer Axt und voller Wucht auf die Vitrine mit den grössten Kostbarkeiten im Juwelenzimmer ein.
Innerhalb weniger Minuten stahlen sie den historischen Juwelenschmuck und flohen mit einem Auto, das sie später in einer Tiefgarage anzündeten.
Von den rund 100 Einzelobjekten fehlen elf Stücke, zwei weitere und eine Gruppe Rockknöpfe sind unvollständig, so die Staatlichen Kunstsammlungen nach der Bestandsaufnahme.
Zu den grössten Verlusten zählen ein Degen, das Kleinod des Polnischen Weissen Adler-Ordens, Hutschmuck und Schuhschnallen der Diamantrosengarnitur des 18. Jahrhunderts, das Achselband mit dem "Sächsischen Weissen" und der Bruststern des Polnischen Weissen Adler-Ordens und Hutschmuck aus der Brillantgarnitur.
Die grosse Brustschleife der Königin Amalie Auguste mit mehr als 600 Brillanten ist weg, wie Teile ihres Brillantcolliers und eines Schulterstücks der Diamantrosengarnitur. Der Wert der Objekte gilt als unschätzbar.
Es fehlt noch die heisse Spur
Die Tatortarbeit steht mittlerweile vor dem Abschluss. "Es ist geplant, die Räume im Laufe des Freitagvormittags freizugeben", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Zuvor berichtete das Onlineportal "tag24". In dem Fall fehlt nach wie vor eine heisse Spur.
Die Sonderkommission geht nach Angaben des Polizeisprechers inzwischen 342 Hinweisen aus der Bevölkerung nach, darunter in 49 Fällen von Bildern und Videos. "Der entscheidende Hinweis liegt nicht auf dem Tisch", sagte der Sprecher. (ff/dpa/afp)
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