• Ein Mann gesteht, in Frankreich einen Priester getötet zu haben.
  • Der Geistliche wird tot aufgefunden.
  • Der mutmassliche Täter ist der Polizei bereits durch einen früheren Angriff auf eine Kirche bekannt.

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In der Nähe der westfranzösischen Stadt Nantes ist ein katholischer Priester in einer kleinen Gemeinde getötet aufgefunden worden. Innenminister Gérald Darmanin sicherte den Katholiken im Land "nach dem dramatischen Mord" am Montag seine Unterstützung zu und wollte sich zum Ort des Verbrechens begeben, wie er auf Twitter mitteilte. Auch Staatschef Emmanuel Macron drückte auf Twitter sein Mitgefühl aus und gedachte des toten Geistlichen.

Bei dem mutmasslichen Täter handle es sich um einen 40 Jahre alten Mann, der im vergangenen Jahr einen Brand in der Kathedrale von Nantes gelegt hatte, berichtete der Sender Franceinfo. Der Mann habe sich nun nach der Tat auf der Polizeiwache eines Nachbarortes gestellt. Ein terroristischer Hintergrund wurde ausgeschlossen.

Mutmasslicher Täter war von der Ausweisung aus Frankreich bedroht

Wie Franceinfo berichtete, sei der tote 60 Jahre alte Geistliche in der Ortschaft Saint-Laurent-sur-Sèvre in den Räumlichkeiten der Montfortaner-Priestergemeinschaft entdeckt worden. Offenbar wurde er in seinem Zimmer mit Schlägen auf den Kopf getötet. Der mutmassliche Täter sei nach einem Psychiatrieaufenthalt Ende Mai von der Priesterbruderschaft aufgenommen worden, berichtete der Sender France 3.

Bis zu seinem bevorstehenden Strafprozess wegen der Brandstiftung habe er zwar unter Aufsicht der Justiz gestanden, sich aber auf freiem Fuss befunden. Einem Schreiben der französischen Bischofskonferenz zufolge hatte der nun getötete Geistliche selbst den mutmasslichen Täter untergebracht.

Der aus dem ostafrikanischen Land Ruanda stammende Mann hatte bis zu der Brandstiftung in der Kathedrale von Nantes als freiwilliger Helfer in der Diözese gearbeitet, war aber von der Ausweisung aus Frankreich bedroht. Zu seinem Motiv hatte der geständige Mann im vergangenen Jahr nichts gesagt. Teile der Kirche waren nach der Brandstiftung in Flammen aufgegangen, das Feuer zerstörte unter anderem die Hauptorgel und beschädigte Fenster.

Landesweit zeigten sich Politiker in Frankreich erschüttert über die Gewalttat. Die Chefin der rechtsextremen Partei Rassemblement National (früher: Front National), Marine Le Pen, sprach von einem Staatsversagen. Ein Flüchtling ohne Aufenthaltserlaubnis könne nach einer Brandstiftung weiter auf freiem Fuss im Land bleiben und einen Priester umbringen. Innenminister Darmanin warf Le Pen Stimmungsmache ohne Kenntnis des Sachverhalts vor. Der mutmassliche Täter habe nicht abgeschoben werden können, solange er unter Aufsicht der Justiz stand.  © dpa

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