Das Drama um den gestohlenen, vergoldeten Bahlsen-Keks geht in die nächste Runde: Nach dem "Bekennerschreiben" des Krümelmonsters scheint das Unternehmen nun auf die Forderungen des Erpressers einzugehen. Eine Spendenaktion soll das verschollene Firmen-Wahrzeichen wieder an seinen angestammten Platz zurückbringen.

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(mgb) - Das Krümelmonster sollte man nicht verärgern: "Null Kekse. Ich habe den Keks. Ihr wollt ihn haben. Und deswegen wollt ihr an einem Tag im Februar allen Kindern im Krankenhaus Bult Kekse schenken. Aber die mit Vollmilch, nicht die mit schwarzer Schokolade, und nicht die ohne Schokolade. Und einen goldenen Keks für die Kinderkrebsstation. Sonst geht das nicht! Und dazu wollt ihr die 1.000 Euro Belohnung an das Tierheim in Langenhagen spenden. Also hoffentlich habt ihr den Keks so lieb wie ich und wollt deshalb wirklich grosszügig sein! Echt und das ist ernst! Sonst kommt der zu Oskar in die Mülltonne wirklich! Wenn ihr das alles gemacht habt, schreibe ich wieder einen Brief. Da steht dann drin, wo der Keks ist." Mit diesen Worten wandte sich der unbekannte Keks-Erpresser am Dienstag an die Presse. Und die Reaktion von Bahlsen fiel dementsprechend wenig süss aus.

"Wir wollen den Keks zurückhaben. Dieser Keks ist für unser Haus ein Symbol", sagte Werner M. Bahlsen am Mittwoch den wartenden Journalisten. Die Polizei sei eingeschaltet worden, eine Belohnung von 1.000 Euro ausgesetzt. Der Tenor der Aktion: "Wir lassen uns nicht erpressen."

Spendenaktion soll den Keks zurückholen

Doch der Keks hat anscheinend eine weiche Füllung, denn noch am Mittwoch machte Bahlsen dem blauen Cookie-Junkie ein Angebot, das sich lohnen dürfte. Über ein soziales Netzwerk nahm man Kontakt mit dem Entführer auf: "Liebes 'Krümelmonster, wie dir sicherlich bekannt ist, engagiert sich das Unternehmen Bahlsen bereits seit Jahrzehnten in vielfältiger Weise im sozialen Bereich. Wir versprechen unseren Fans: Bahlsen spendet 52.000 Packungen Leibniz Kekse an 52 soziale Einrichtungen, wenn du uns unseren goldenen Keks wieder zurückbringst." Bislang steht eine Reaktion des Entführers noch aus, die Krümel-Posse dürfte damit aber sicher in die nächste Runde gehen.

Was oder wer hinter dem Gebäck-Kidnapping steckt, ist derweil noch völlig unklar. "Das Ganze ist keine Marketing-Aktion unseres Unternehmens, nie im Leben", sagte eine Bahlsen-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Die Polizei ermittle laut "Bild-Zeitung" weiter. Schreiben und Foto würden auf Echtheit untersucht und man prüfe, ob es sich um eine versuchte Erpressung handelt. Auch Bahlsen schien am Mittwoch noch an sehr einer Lösung des Vorfalls interessiert zu sein. "Es ist eine Straftat. Wir wollen, dass die Sache aufgeklärt wird", sagte Unternehmenschef Werner M. Bahlsen.

100 Jahre lang hing der Keks in fünf Meter Höhe am Stammhaus des Unternehmens, er ist Teil der Fassadenverzierung des Jugendstil-Bildhauers Georg Herting.

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