Am Bahnhof kurz eine Zigarette rauchen: Das ist für einen Mann in Bayern gründlich schiefgegangen. Als die Türen zugehen, beginnt eine lebensgefährliche Fahrt mit jähem Ende – und kurioser Begründung.

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Nach einer etwas zu langen Raucherpause hat sich ein Schwarzfahrer in Bayern bei Tempo 282 aussen an einen ICE geklammert. Wie die Bundespolizei mitteilte, war der 40-Jährige ohne gültiges Ticket in München in den Zug in Richtung Lübeck gestiegen und wollte am Bahnhof in Ingolstadt eine Raucherpause einlegen. Rund 30 Kilometer lang klammerte er sich an dem fahrenden Schnellzug fest.

An Kabelsträngen festgehalten

Als die Türen schlossen, sei der Mann auf eine Halterung zwischen zwei Waggons gesprungen und habe sich dort an Kabelsträngen festgehalten.

So sei er aussen am Zug mit einer Höchstgeschwindigkeit von 282 Kilometern pro Stunde über die Schnelltrasse in Richtung Nürnberg gefahren. Zeugen beobachteten die Aktion und sorgten dafür, dass die Notfallleitstelle informiert wurde.

Die Leitstelle ermittelte den entsprechenden ICE, der von München nach Lübeck unterwegs war, und verständigte den Zugführer. Dieser legte daraufhin eine kontrollierte Bremsung auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke ein und brachte den Zug am Bahnhof Kinding zum Stehen. Als Grund für seine abenteuerliche Fahrt habe der Mann angeführt, er habe sein Gepäck nicht allein im Zug weiterreisen lassen wollen.

Ein zufällig im Zug reisender Polizeibeamter stellte in Kinding den unversehrten 40-Jährigen und brachte ihn in den Zug. Am Nürnberger Hauptbahnhof wurde der Mann der Bundespolizei übergeben.

Mann übersteht Aktion unverletzt

Der Mann sei bei der lebensgefährlichen Aktion erstaunlicherweise unverletzt geblieben, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Gegen den 40-Jährigen werde nun wegen Erschleichens von Leistungen ermittelt. Ausserdem erwarte ihn ein Verfahren wegen "einer betriebsstörenden Handlung" – was aber nur als Ordnungswidrigkeit gelte. (dpa/AFP/bearbeitet von lag)

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