Den Kindern einer Kita in Köln und ihren Eltern öffnet derzeit morgens ein Sicherheitsdienst die Tür. Grund für die drastische Massnahme: Ein massiver Konflikt mit den Eltern zweier Kinder, der schon dazu geführt hat, dass sich das komplette Personal aus Angst krankgemeldet hat.
Eine Kita in Köln wird derzeit von einem Sicherheitsdienst beschützt – Auslöser ist nach Angaben der Stadt ein Konflikt mit den Eltern zweier betreuter Kinder. Zu den Problemen sei es in der jüngsten Vergangenheit gekommen, berichtete eine Sprecherin am Dienstag. Zwar sei noch versucht worden, die Situation in Gesprächen mit der Familie im Sinne der Kinder zu bereinigen – aufgrund des "hochproblematischen Verhaltens, insbesondere von einem der beiden Elternteile" habe es aber sogar einen Polizeieinsatz in der Einrichtung gegeben.
Beschäftigte hätten sich bedroht gefühlt. "Als Vorsichtsmassnahme und zum weiteren Schutz der Mitarbeitenden ist bis auf Weiteres ein Sicherheitsdienst installiert", erklärte die Sprecherin. Zunächst hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" darüber berichtet. Die Mitarbeiter seien "bespuckt, beleidigt, geschubst und bedroht worden", schreibt die Zeitung.
Mehrere Strafanzeigen beschäftigen die Polizei
Die Kölner Polizei bestätige, dass es im Dezember einen Einsatz in der Kita im Kölner Stadtteil Mülheim gegeben hatte. Mittlerweile seien mehrere Strafanzeigen in dem Komplex erstattet worden, unter anderem wegen Bedrohungen des Kita-Personals. Die Ermittlungen dauerten an.
Nach Angaben der Stadt, die der Träger der Einrichtung ist, musste die Kita im Februar sogar für vier Tage schliessen, weil sich das gesamte Betreuungspersonal krankgemeldet hatte – wegen des Bedrohungsgefühls. In diese Zeit habe es nur eine Notbetreuung gegeben. Mittlerweile laufe der Betrieb aber wieder normal. Gegen die Eltern der zwei Kinder seien Hausverbote ausgesprochen worden. Die Geschwister selbst könnten die Einrichtung nicht mehr besuchen.
Mitarbeiter werden in Deeskalation geschult
"Die Mitarbeitenden erhalten verschiedene Formen der Unterstützung, wie zum Beispiel Beratungsgespräche und Deeskalationstraining", erläuterte die Stadtsprecherin. Die Familien seien bei einer Eltern-Veranstaltung über den Sachverhalt und die Massnahmen informiert worden. (dpa/mcf) © dpa
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