Knapp zwei Wochen vor der Parlamentswahl in Grossbritannien hat der Chef der rechtspopulistischen Partei Reform UK, Nigel Farage, mit irritierenden Äusserungen über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine heftige Kritik auf sich gezogen. "Wir haben diesen Krieg provoziert", sagte Farage in einem Interview mit dem Sender BBC. Premierminister Rishi Sunak sagte daraufhin am Samstag, Farages Behauptung sei "völlig falsch und spielt Putin nur in die Hände".
"Churchill würde sich im Grabe umdrehen"
In dem am Freitag veröffentlichten Interview sagte Farage dann auch noch, "natürlich" sei der russische
Innenminister James Cleverly warf Farage vor, er habe "Putins abscheuliche Rechtfertigung für die brutale Invasion in der Ukraine wiederholt". Der ehemalige konservative Verteidigungsminister Tobias Ellwood bezeichnete Farages Äusserungen in der Zeitung "Daily Telegraph" als "schockierend". Der frühere britische Premierminister Winston "Churchill würde sich im Grabe umdrehen", fügte er hinzu.
Farages Haltung macht "für jedes Amt untauglich"
Kritik an Farage kam auch von der oppositionellen Labour-Partei. Der bei einem möglichen Wahlsieg von Labour als Verteidigungsminister gehandelte John Healey nannte die Äusserungen "schändlich". Farages Haltung mache ihn "für jedes politische Amt in unserem Land untauglich".
Farage tritt bei der Parlamentswahl am 4. Juli im Wahlkreis Clacton im Osten Englands als Kandidat seiner Partei an. In den jüngsten Umfragen liegt Reform UK derzeit an dritter Stelle hinter der Labour-Partei und den konservativen Tories von Premierminister
Der ehemalige Chef der Brexit-Partei Ukip steht dem früheren US-Präsidenten Donald Trump nahe, der sich nach eigenen Angaben "grossartig" mit Kreml-Chef Putin versteht und im November voraussichtlich als republikanischer Präsidentschaftskandidat gegen Präsident Joe Biden antritt. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.