Ein Urlaub in Kroatien hat für zwei Studenten aus Nigeria dramatisch geendet: Eboh Kenneth Chinedu und Abia Uchenna Alexandro wurden laut einem Bericht der "Deutschen Welle" festgenommen, illegal nach Bosnien/Herzegowina abgeschoben und sitzen nun in einem Flüchtlingslager fest. Kroatien bestreitet den Vorfall vehement.

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Eigentlich wollten die beiden nigerianischen Studenten Eboh Kenneth Chinedu und Abia Uchenna Alexandro nur einen kleinen Urlaub mit einem Studenten-Tischtennis-Turnier verknüpfen. Doch ein Ausflug in Zagreb wurde den beiden laut einem Bericht der "Deutschen Welle" zum Verhängnis.

Studenten waren zu Tischtennisturnier angereist

Die beiden Studenten der Federal University of Technology Owerri waren mit zwei anderen Studenten und einer Professorin als Teil der nigerianischen Tischtennismannschaft nach Kroatien eingereist, um in der Küstenstadt Pula an einem Turnier teilzunehmen. Danach sollte es nach Zagreb gehen, um von dort die Heimreise nach Nigeria anzutreten – doch es kam anders.

Die Studenten hatten sich laut eigener Aussage in einem Hostel in Zagreb einquartiert und wollten noch die Stadt erkunden. Die Pässe hätte sie in der Pension zurückgelassen. Bei dem Ausflug seien sie dann von der Polizei an einer Tramhaltestelle verhaftet worden. Alle Erklärungsversuche seien fruchtlos geblieben.

Man habe die beiden in einem Wagen schliesslich an die Grenze zum Nachbarland Bosnien/Herzegowina gebracht. In dem Wagen hätten sie unter Androhung von Waffengewalt Dokumente in kroatischer Sprache unterzeichnen müssen. Anschliessend wurde sie mit einer Gruppe Migranten über die grüne Grenze geschickt und schliesslich im Flüchtlingscamp "Miral" in Velika Kladusa gelandet.

Kroatien weist Vorwürfe zurück

Die kroatische Polizei bestreitet laut "Deutscher Welle" die Vorwürfe der beiden Studenten. "Es gab keine Intervention der Polizei gegenüber diesen Personen", heisst es in der Erklärung des kroatischen Innenministeriums (MUP). Wie die beiden Studenten in einem Flüchtlingslager gelandet sind, könne man nicht erklären. Es sei aber nicht dokumentiert, dass die beiden Kroatien "auf legalem Weg" verlassen haben.

Kroatische Menschenrechtsorganisationen gehen von einem "Fehler" der Polizei aus. Die Beschreibung der beiden Studenten des sogenannten Pushbacks, der erzwungenen Abschiebung von Flüchtlingen nach Bosnien, decke sich mit den Beschreibungen hunderter anderer Fälle.

Wie es nun mit Eboh Kenneth Chinedu und Abia Uchenna Alexandro weitergeht, ist ungewiss. Sie sitzen weiter im Flüchtlingslager fest. (mgb)

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