- Ein 97-Jähriger sollte sich in einem Prozess verantworten aufgrund seiner Zeit als Wachmann im KZ Flossenbürg.
- Nun ist der Mann noch während der Ermittlungen verstorben.
Gegen einen ehemaligen Wachmann im Konzentrationslager der Nationalsozialisten in Flossenbürg wird es keinen Prozess mehr geben. Der Mann sei im Alter von knapp 97 Jahren gestorben, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Weiden am Freitag mit. Gegen den Mann war wegen seiner Tätigkeit in dem Lager wegen Beihilfe zum Mord ermittelt worden.
Zuvor hatten "Der neue Tag" und der Bayerische Rundfunk über den Tod des Mannes berichtet. Es gebe keine weiteren Ermittlungen gegen einen Bediensteten des Flossenbürger Lagers, sagte der Sprecher. Die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Fälle bekannt würden, werde wegen des hohen Alters der Beteiligten immer geringer.
Im KZ Flossenbürg waren mehr als 100.000 Menschen inhaftiert
In Flossenbürg (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) waren unter der Herrschaft der Nationalsozialisten rund 100.000 Menschen inhaftiert. Tausende wurden zu harter Zwangsarbeit eingesetzt, viele starben. Nach Angaben der KZ-Gedenkstätte fielen alleine 2.500 Menschen im Lager den systematischen Tötungen der SS zum Opfer.
Im brandenburgischen Neuruppin läuft derzeit unter grosser internationaler Beachtung ein Prozess gegen einen 100 Jahre alten Wachmann des ehemaligen Konzentrationslagers in Sachsenhausen. Auch ihm wird Beihilfe zum Mord vorgeworfen. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.