• Das Kantonale Labor in Zürich hat im Zuge einer Kampagne zehn Proben tiefgekühlter Pilze aus dem osteuropäischen Raum untersucht.
  • Bei vier Proben beanstandete das Labor einen Insektenlarvenbefall.

Mehr News aus der Schweiz finden Sie hier

Im Rahmen einer Kampagne hat das Kantonale Labor in Zürich tiefgekühlte Wildpilze auf Radioaktivität, Schwermetallrückstände und Madenbefall untersucht. Bei den Proben handelte es sich um Speisepilze wie Steinpilze und Eierschwämme, die sich nicht züchten lassen. Vier der insgesamt zehn Proben wiesen eine mangelhafte Qualität auf. Das teilte der Kanton Zürich nun mit.

Beliebte Speisepilze lassen sich nicht züchten

In der Untersuchung wurden zehn Proben tiefgekühlter Steinpilze, Eierschwämme und Maronenröhrlinge unter die Lupe genommen. Die Proben stammten überwiegend aus Osteuropa. Die bei Pilzfans besonders beliebten Exemplare lassen sich nicht züchten und sind nur in der Natur zu finden. Um die Pilze das ganze Jahr über – unabhängig von der Pilzsaison – anbieten zu können, werden sie konserviert, getrocknet oder, im Fall der zehn Proben, tiefgekühlt.

Eine Pilzsorte wies erhöhte Radioaktivität auf

Gemäss der Meldung des Kantons Zürich entsprachen alle in dem Labor getesteten Pilze den gesetzlichen Anforderungen in Hinblick auf Schwermetallbelastung und Radioaktivität. Bei einer Probe von Maronenröhrlingen wurde eine erhöhte Radioaktivität gemessen. Dies führten die Expertinnen und Experten darauf zurück, dass diese Pilzsorte dafür bekannt sei, "radioaktive Substanzen" anzureichern. Das Messergebnis lag jedoch unter dem zulässigen Höchstwert.

Lesen Sie auch: Bundesrat rät von Tierversuchsverbot ab

Insektenlarven in vier Proben

Ein weiteres Untersuchungskriterium war "Madenbefall". In vier der Pilzproben wurde ein "übermässiger Befall" festgestellt. Dies machten die Forschenden an den Frassgängen der Maden fest, die sichtbar wurden, wenn man den Pilz der Länge nach aufschnitt.

Übermässig war der Befall deshalb, da die Proben ein Mass von sechs bis zehn Prozent – abhängig von der Pilzart – an Frassgängen pro Einwaage überschritten. "Das eine oder andere Wurmloch" wäre noch normal und bei wilden Pilzen "in der Natur der Sache" begründet.

Die Konsequenz: Die Herstellungsbetriebe der madigen Tiefkühlpilze müssen nun entsprechende Massnahmen ergreifen. Künftig sollen die Wildpilze akkurater kontrolliert und sortiert werden, bevor sie in die Verarbeitung gelangen.  © 1&1 Mail & Media/spot on news

Experten warnen vor blindem Vertrauen auf Pilz-Apps

Zum Ende der Pilzsaison warnen Experten vor dem blinden Vertrauen auf Apps. Zahlreiche Anwendungen können zwar beim Identifizieren von Pilzen helfen - doch eine falsche Antwort kann im Zweifelsfall Leben kosten.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.