- Im Sommer waren die 22-jährige Gabby Petito und ihr Freund zu einer Reise durch die USA aufgebrochen, doch Anfang September kam der Mann allein zurück.
- Nun haben die Ermittler im US-Bundesstaat Wyoming eine Leiche gefunden, bei der es sich wohl um Petito handelt. Ihr 23 Jahre alter Freund wurde mittlerweile auch als vermisst gemeldet.
- Der Fall hatte in den USA hohe Wellen geschlagen - zahlreiche Personen hatten sich als Hobby-Detektive versucht.
Im Fall der vermissten Gabby Petito scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt zu haben: Ermittler haben im US-Bundesstaat Wyoming eine Leiche gefunden, bei der es sich wahrscheinlich um die 22-Jährige handelt. "Die forensische Identifizierung ist noch nicht abgeschlossen, um zu hundert Prozent zu bestätigen, dass wir Gabby gefunden haben", sagte Charles Jones vom örtlichen FBI bei einer Pressekonferenz am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Moose. Allerdings würden die menschlichen Überreste mit der Beschreibung von Petito übereinstimmen. Ihr mittlerweile ebenfalls verschwundener Freund blieb weiter unauffindbar.
Petito und ihr Freund waren im Sommer zu einer Reise durch die USA aufgebrochen - nur der Freund der jungen Frau kehrte zurück. Der Fall schlägt in den USA hohe Wellen - nicht zuletzt, weil das Paar aus Florida zahlreiche Bilder und Videos von seiner Reise in sozialen Netzwerken geteilt hatte. Darauf wirken beide glücklich. Am 1. September kam der Freund laut Polizei allein zurück nach Hause nach Florida, zehn Tage später meldeten Petitos Eltern ihre Tochter als vermisst.
Familie von Gabby Petito über Fund informiert
Das FBI konzentrierte sich bei der Suche besonders auf den Bereich um den Grand-Teton-Nationalpark. Als Gabbys Familie das letzte Mal mit ihr Kontakt hatte, soll sie sich dort aufgehalten haben. Am Wochenende durchsuchten Ermittler ein Gebiet an der östlichen Grenze des Parks - dort wurde nun auch die Leiche entdeckt. "Ihre Familie wurde über den Fund informiert", sagte FBI-Ermittler Jones. Es sei eine unglaublich schwierige Zeit für Angehörige und Freunde. Jones betonte, dass es sich um eine laufende Untersuchung handele.
Was nun genau mit Gabby passiert ist, bleibt weiterhin unklar. Jemand, der eventuell Antworten geben könnte, ist ihr 23 Jahre alter Freund. Der hatte sich zuletzt allerdings in Schweigen gehüllt und nur über seinen Anwalt kommuniziert. Der junge Mann war schliesslich am Freitag ebenfalls von seiner Familie als vermisst gemeldet worden. Am Dienstag soll in er in das Naturschutzgebiet Carlton Reservat in Florida aufgebrochen sein, wie die Familie der Polizei sagte. Warum diese den jungen Mann erst Tage später als vermisst meldete, blieb offen.
Petitos Freund gilt als "Person von Interesse"
Am frühen Sonntagabend (Ortszeit) teilte die örtliche Polizei mit, diese Suche nach dem 23-Jährigen für den Tag ohne Erfolg eingestellt zu haben. Petitos Familie hatte dem Mann vorgeworfen, sich zu verstecken. Die Polizei von North Port in Florida erklärte, weiterhin mit dem FBI zusammenarbeiten, um Antworten zu finden. Petitos Freund galt bisher als "Person von Interesse" im Zusammenhang mit Petitos Verschwinden.
Das Paar hatte glückliche Bilder seines Trips in dem umgebauten Lieferwagen im Netz geteilt. Auf ihnen posieren die beiden vor der eindrücklichen Landschaft verschiedener Nationalparks der USA. In sozialen Netzwerken nahmen zahlreiche Menschen Anteil an Gabbys Verschwinden. Etliche versuchten, als Hobby-Detektive Hinweise in den Posts zu entdecken.
Einen ganz anderen Eindruck als die Bilder des Paares hinterlässt jedoch die Aufnahme einer polizeilichen Körperkamera. Die Polizei war Mitte August zu einem möglichen Fall von häuslicher Gewalt zu dem Fahrzeug der beiden gerufen worden. Die völlig aufgelöste und weinende Petito sagte im Video, dass sie unter einer Zwangsstörung leide und es zu einer Auseinandersetzung gekommen sei. Dabei habe sie ihren Freund auch geohrfeigt. Das Paar hatte daraufhin zugestimmt, die kommende Nacht getrennt zu verbringen. (dpa/dh)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.