Der Avignon-Prozess neigt sich dem Ende entgegen. Der Hauptangeklagte Dominique Pelicot bittet seine Ex-Frau Gisèle Pelicot, ihm die zigfachen Vergewaltigungen zu verzeihen.

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Kurz vor Ende des Vergewaltigungsprozesses in Südfrankreich hat der Hauptangeklagte sich erneut an seine Familie gerichtet. Er bitte seine Ex-Frau Gisèle und den Rest seiner Familie um Verzeihung, sagte Dominique Pelicot bei seinen letzten Worten vor Gericht.

Der 72-Jährige hatte im Prozess gestanden, seine damalige Partnerin über fast zehn Jahre hinweg immer wieder mit Medikamenten betäubt, missbraucht und Fremden zur Vergewaltigung angeboten zu haben. Gisèle Pelicot geht davon aus, etwa 200 Mal vergewaltigt worden zu sein.

Dutzende konnten nicht identifiziert werden

Neben Dominique Pelicot stehen in Avignon 50 Männer vor Gericht. Fast allen von ihnen wird Vergewaltigung vorgeworfen. Die Ermittler gehen davon aus, dass ein Dutzend weitere Männer sich an Gisèle Pelicot vergingen. Sie konnten allerdings nicht identifiziert werden. Pelicots Ex-Mann nahm Hunderte Fotos und Videos der Taten auf.

Das Mammutverfahren neigt sich mit den letzten Worten der Angeklagten seinem Ende zu. Das Urteil wird am Donnerstagmorgen erwartet. Während die Staatsanwaltschaft für Dominique Pelicot 20 Jahre Gefängnis und für die übrigen Angeklagten zwischen 4 und 18 Jahren Haft forderte, verlangte mehr als die Hälfte der Beschuldigten einen Freispruch. (dpa/bearbeitet von nap)

Prozess in Avignon: 20 Jahre Haft für Dominique Pelicot gefordert

Im Vergewaltigungsprozess von Avignon hat die Staatsanwaltschaft die Höchststrafe von 20 Jahren Haft für den Hauptangeklagten Dominique Pelicot gefordert. Pelicot hatte gestanden, seine Frau Gisèle Pelicot über zehn Jahre hinweg regelmässig mit Schlafmitteln betäubt und sie teils allein, teils gemeinsam mit Fremden vergewaltigt zu haben.
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