In Rom ist eine 14-jährige Urlauberin nach dem Genuss eines Desserts in einer Pizzeria verstorben. Das Mädchen hatte eine Erdnussallergie. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Ein britischer Teenager ist in Rom mutmasslich an den Folgen einer schweren Erdnussallergie verstorben. Der Vorfall ereignete sich britischen Medien zufolge bereits am vergangenen Donnerstag. Demnach befand sich die 14-Jährige im Urlaub.
In Begleitung seiner Familie hatte das Mädchen am Abend im Viertel Gianicolense in einer Pizzeria gegessen. Etwa eine Viertelstunde später habe sie im Hotel einen anaphylaktischen Schock erlitten.
Laut italienischen Medienberichten war die junge Britin allergisch gegen Erdnüsse. Ersten Erkenntnissen zufolge soll das Dessert Trockenfrüchte mit Spuren von Erdnüssen enthalten haben. Das Mädchen wurde noch in ein Krankenhaus gebracht, jede Hilfe kam jedoch zu spät.
Polizei sucht Spuren von Nüssen
Der Vater erlitt einen Schock und wurde vorübergehend im Krankenhaus gegen Herzbeschwerden behandelt. Dem britischen "Independent" zufolge war es die erste Mahlzeit, die die Familie im Urlaub eingenommen hatte. Für die folgenden Tage seien Besuche des Kolosseums und der Vatikanischen Museen geplant gewesen.
Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft in Rom. Die Polizei testet sämtliche Speisen des Restaurants auf Spuren von Erdnüssen und Trockenfrüchten. Auch sollen die hygienischen Verhältnisse in der Küche unter die Lupe genommen werden.
Die britische Botschaft in Rom war in Kontakt mit den italienischen Behörden. Die Familie hat sich inzwischen zurück nach Grossbritannien begeben, die Leiche der Tochter soll nach Beendigung der Ermittlungen nachfolgen.
Ähnlicher Fall an Amalfi-Küste
Vor knapp neun Jahren hatte sich an der Amalfi-Küste ein ähnlicher Fall ereignet: Damals starb ein Siebenjähriger, der eine Allergie gegen Milchprodukte hatte, als er ein Nudelgericht ass.
Die Familie aus West Sussex ging gerichtlich gegen das Restaurant vor, das über die Milchallergie des Jungen informiert gewesen sein soll. In der Folge wurde ein Kellner im Jahr 2019 wegen fahrlässiger Tötung zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt.
Der Koch wurde freigesprochen, die Familie erhielt eine Entschädigung in Höhe von 288.000 Pfund, rund 346.000 Euro. © DER SPIEGEL
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