Ein schwer erkrankter Höhlenforscher steckt in der Türkei in 1.000 Metern Tiefe in einer Höhle fest. Seine Rettung gestaltet sich äusserst komplex. Und könnte noch mehrere Tage dauern.

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Einsatzkräfte in der Türkei versuchen den sechsten Tag in Folge, einen schwer erkrankten US-Höhlenforscher aus rund 1.000 Meter Tiefe zu befreien. Seit Sonntag arbeiteten rund 150 bis 200 Helfer daran, den Mann aus der Morca-Höhle in der Südtürkei zu bergen, sagte Yaman Özakin, Sprecher des türkischen Verbandes der Höhlenforscher.

Mark Dickey sei Teil eines internationalen Forschungsteams, das die dritttiefste Höhle der Türkei erkunde, sagte Özakin der dpa am Donnerstag. Während der Expedition habe der 40-Jährige in 1.250 Metern Tiefe eine Magenblutung erlitten.

Seine Kollegen hätten es geschafft, ihn in das Lager in 1.000 Metern Tiefe zu bringen, eine Bergung gestalte sich aber als äusserst schwierig. Er müsse mit einer speziellen Vorrichtung herausgebracht werden, die aber nicht durch die engen Höhlengänge passe. Derzeit sprengten Einsatzkräfte die engen Stellen auf.

Es besteht telefonischer Kontakt zum erkrankten Höhlenforscher

Dem Höhlenverband zufolge sind inzwischen Ärzte zu dem US-Amerikaner vorgedrungen und es bestehe telefonischer Kontakt. Er habe bisher eine Bluttransfusion erhalten. An der Rettung seien unter anderem Teams aus Ungarn und Italien beteiligt, deutsche Helfer sind in Alarmbereitschaft. Nach Einschätzung von Özakin könnte es aber noch etwa zwei Wochen dauern, bis der Höhlenforscher herausgebracht werden kann.

In Deutschland hatte 2014 eine Rettungsaktion in der Riesending-Schachthöhle, der längsten und tiefsten Höhle Deutschlands, für Aufregung gesorgt. Damals war ein Höhlenforscher von einem Steinschlag am Kopf getroffen worden und in einer elf Tage dauernden Rettungsaktion aus 1.000 Metern Tiefe wieder ans Tageslicht gebracht worden. (dpa/ank)

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Teaserbild: © Uncredited/Turkish Government Directorate of Communications/AP/dpa