Der Schriftsteller Martin Walser (91) zeigt sich erneut als Fan von Bundeskanzlerin Angela Merkel: Er beschreibt sich im neuen "Spiegel" als "verführt" von ihr "und von der stillen Wucht ihrer Schönheit".
Wie er das meint, erläutert er in einem Essay. "Ihrem Gesicht ist so gut wie nie anzumerken, wie sie findet, was sie jetzt wieder zu sagen hat."
"Und das unterscheidet sie von allen Politikern der Epoche: Wenn sie spricht, lässt sie uns erleben, wie ihre Sätze entstehen, während sie spricht. Das macht sie einmalig, dass sie uns erleben lässt, wie sie zu den Sätzen kommt, die sie sagt."
Und ausserdem: "Ich bin immer gespannt darauf, was sie im nächsten Augenblick sagen wird."
Walser nimmt im "Spiegel" selber Bezug auf einen älteren Text von sich selbst, der am 22. November 2015 in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" stand und in dem es damals hiess: "Als ich in Berlin neulich in einem menschenvollen Saal sagte: "Angela Merkel ist schön", da lachten die Leute."
"Schön ist Merkels Glaubhaftigkeit"
Die von ihm gemeinte Schönheit erkläre er so: "Frau Merkel muss zu 100 Themen sagen, was sie denkt. Und sie sagt es immer so, dass man miterlebt, wie die Gedanken in ihr entstehen und dann gesagt werden. Nie sind ihre Sätze fertig, bevor sie gesagt werden." Merkel sage keine Phrasen auf wie so viele andere Politiker.
"Deshalb werden ihre Sätze, egal zu welchen Themen, auch immer glaubhaft. Die meisten Politiker spulen ab, was sie draufhaben (...). Bei Frau Merkel werden wir Zeuge, wie Geist und Natur zusammenfinden, und eben deshalb ist sie schön." © dpa
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