Auf rund 3.400 Metern Höhe ereignete sich am Sonntag ein Bergsturz. Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand. Der Vorfall soll nun weiter untersucht werden.

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Mehr als eine Million Kubikmeter Schutt bretterten ins Tal: Am Sonntagmorgen hat sich ein grosser Bergsturz in der Nordwestwand des Piz Scerscen ereignet. Der Berg in Graubünden ist Teil der Bernina-Gruppe an der Grenze zu Italien.

Bergsturz Piz Scerscen
In 3.400 Metern Höhe brach ein Teil des Piz Scerscen weg. © SAC Bernina

Der Bergsturz ereignete sich gegen 7 Uhr früh in einer Höhe von 3.400 Metern, wie die "Südostschweiz" berichtet. Er hinterliess einen Schuttstrom, der sich über mehr als fünf Kilometer bis hinunter ins Val Roseg erstreckte, wie der Schweizer Alpen-Club (SAC) mitteilte.

Verletzt wurde nach bisherigen Informationen niemand. Auch Vermisstenmeldungen gebe es bis dato nicht, hiess es vonseiten der Kantonspolizei Graubünden. Auf Suchflügen von Rega und Heli Bernina wurden keine Hinweise auf direkt Betroffene entdeckt.

Der Schutt blockiert allerdings den Zustieg zu mehreren Bergen und Hütten des SAC. Bis auf Weiteres nicht begehbar sind demnach die Zustiege zur Chamanna Coaz und Chamanna Tschierva sowie sämtliche Querungen des Vadret da Tschierva zum Piz Roseg, Piz Scerscen und Piz Aguagliouls.

Bergsturz
Der Schutt erstreckte sich über fünf Kilometer ins Val Roseg. © SAC Bernina

Skitourengeher sahen nur eine Staublawine

Anfangs war der SAC von einem Felssturz ausgegangen. Jedoch hat das Volumen des Abbruchs mehr als eine Million Kubikmeter erreicht, wie die Sektion Bernina des SAC am Montag in einem Update schrieb. Somit könne von einem Bergsturz ausgegangen werden.

"20 Minuten" sprach mit Ursula Schranz von der Chamanna-Coaz-Hütte. Sie sagte: "Die Situation bei uns ist stabil." Den Felsabgang hat Schranz nach eigenen Angaben nicht gehört, allerdings hätten Skitourengänger eine Staublawine gesehen. "Wir haben nur das Resultat gesehen." Der Hauptzugang im Winter sei die Corvatschbahn, weswegen es keine grossen Einschränkungen beim Zugang gebe.

Nun soll abgeklärt werden, wie es zu dem Bergsturz kam. Fachleute und die Gemeinde Samedan müssen das weitere Vorgehen bewerten. Gemeindepräsident Gian Peter Niggli sagte zu "20 Minuten": "Der Wanderweg war gesperrt und wir sind sehr froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist." (ank)

Verwendete Quellen

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