Die Serie der Drohmails gegen Politikerinnen und andere Frauen des öffentlichen Lebens reisst nicht ab. Nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft sind erneut mit "NSU 2.0" unterzeichnete Drohmails eingegangen.

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Die Linken-Politikerinnen Janine Wissler, Martina Renner und Anne Helm, die Kabarettistin Idil Baydar, die Talkmoderatorin Maybrit Illner sowie die taz-Kolumnistin Hengameh Yaghoobifarah haben allesamt Drohschreiben erhalten. Darin wurden sie nicht nur beschimpft, sondern auch mit dem Tod bedroht. Unterzeichnet waren die Mails mit "NSU 2.0". Der Verfasser gibt sich als Polizist zu erkennen.

Vorwurf des Absenders: Illner sei für Abschaffung der "Kartoffelkultur"

Maybrit Illner etwa wirft der Absender vor, sie setze sich für die "Abschaffung der Scheissdeutschen, die Vernichtung der Kartoffelkultur und für den Bevölkerungsaustausch" ein. Am Ende des Briefes werden die "Kameraden vom Staatsstreichorchester" erwähnt, einer rechtsextremistischen Gruppe, die bereits vor einem Jahr Drohscheiben verschickt hatte.

Die Schreiben seien "an einen grösseren Empfängerkreis" gegangen und in ähnlicher Art abgefasst wie die vorangegangenen Drohschreiben, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Zuvor hatte "Hessenschau.de" darüber berichtet.

Noch unklar, wer hinter den Schreiben steckt

Auch fast zwei Jahre, nachdem die Frankfurter Anwältin Seda Basay-Yildiz die erste Adressatin von Drohschreiben gegen sich und ihre Familie wurde, ist noch nicht bekannt, wer hinter den Schreiben steckt. In den Fällen von Basay-Yildiz, Wissler und Baydar waren persönliche Daten der Frauen von Polizeicomputern in Frankfurt und Wiesbaden abgefragt worden, ehe Drohschreiben verschickt wurden.

Am Dienstag schickte Innenminister Peter Beuth (CDU) Landespolizeipräsident Udo Münch in den einstweiligen Ruhestand. Münch übernahm damit die Verantwortung für die späte Information der Ministeriumsspitze über die Abfragen von Wisslers Daten. (dpa/dar)

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