Mitten in der Nacht klingelt bei Medizin-Nobelpreisträger Harvey J. Alter das Telefon. Der ist verärgert über die Störung und geht gar nicht an den Apparat. Erst beim dritten Versuch erfährt der völlig überraschte Forscher von seiner Ehrung.

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Medizin-Nobelpreisträger Harvey J. Alter hat sich erst überhaupt nicht über die nächtliche Störung aus Stockholm gefreut. Als das Telefon bei ihm an der US-Ostküste gegen 4:45 Uhr klingelte, habe er gedacht, was denn zum Teufel los sei, sagte Alter in einem Telefonat, das am Montag auf dem offiziellen Twitter-Account der Nobelpreise veröffentlicht wurde. Fünf Minuten später habe es wieder geklingelt, wieder habe er nicht abgenommen, sagte Alter. "Beim dritten Mal bin ich dann wütend aufgestanden, um ranzugehen - dann war Stockholm dran. Das war eine verrückte Erfahrung."

Sein Ärger sei innerhalb einer Sekunde dem Schock gewichen. "Das ist etwas, von dem du denkst, dass es niemals passieren wird und manchmal, dass du nicht verdient hast, dass es passiert. Und dann passiert es in diesem verrückten Covid-Jahr, in dem alles ohnehin auf den Kopf gestellt worden ist."

Nobelpreis für Forschung zum Hepatitis-C-Virus

Der Sekretär der Nobelversammlung, Thomas Perlmann, hatte zuvor erzählt, er habe zwei der diesjährigen Medizin-Nobelpreisträger - Alter und den zweiten Amerikaner Charles M. Rice - wachgeklingelt, als er ihnen von ihrer Auszeichnung berichtet habe. "Als ich sie einmal erreicht habe, waren sie extrem überrascht und wirklich glücklich und fast sprachlos", sagte er während der Preis-Bekanntgabe in Stockholm. Es habe grossen Spass gemacht, mit ihnen zu sprechen.

Alter und Rice erhalten den Medizin-Nobelpreis in diesem Jahr gemeinsam mit dem Briten Michael Houghton für ihre Forschungen zum Hepatitis-C-Virus. Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mit. (dpa/fra)

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