- Sirhan Sirhan sitzt seit über 50 Jahren in Kalifornien im Gefängnis.
- Mit 24 Jahren tötete er den US-Politiker Robert F. Kennedy.
- Nun könnte er nach 16 Gnadengesuchen auf Bewährung freikommen.
Nach mehr als fünf Jahrzehnten in Haft könnte der Mörder des US-Politikers Robert F. Kennedy bald aus dem Gefängnis entlassen werden. Ein Bewährungsausschuss in Kalifornien habe sich am Freitag für die Freilassung des 77-jährigen Palästinensers Sirhan Sirhan ausgesprochen, berichteten die "Los Angeles Times" und der Sender CNN übereinstimmend.
Sirhan sitzt seit 53 Jahren im Gefängnis und hatte sein mittlerweile 16. Gnadengesuch gestellt. Die Entscheidung der Kommission muss nun von einer weiteren Stelle geprüft werden, bevor sie dem kalifornischen Gouverneur vorgelegt wird. Der könnte die Freilassung noch blockieren.
Sirhan Sirhan wurde zum Tode verurteilt
Sirhan, ein in Jerusalem geborener Palästinenser, hatte Kennedy am 5. Juni 1968 in Los Angeles erschossen - nur wenige Stunden, nachdem dieser die Vorwahlen in Kalifornien zur Kür des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten gewonnen hatte.
Die US-Justiz ging von Kennedys pro-israelischer Haltung als Motiv des damals 24 Jahre alten Täters aus. Fünf Jahre zuvor war Kennedys Bruder, US-Präsident John F. Kennedy, in Dallas (Texas) erschossen worden.
Sirhan wurde 1969 zum Tode verurteilt. Nach Aussetzung der Todesstrafe in Kalifornien im Jahr 1972 wurde die Strafe in lebenslange Haft umgewandelt. Zuletzt hatte er 2016 um Freilassung gebeten, doch der Antrag wurde abgelehnt.
Söhne von Robert F. Kennedy sprechen sich für Freilassung aus
Sirhans Anwältin Angela Berry sagte laut der "Los Angeles Times", dass der Häftling seit 1972 keine grösseren Verstösse gegen Gefängnisvorschriften begangen habe. Für seine Freilassung sprachen sich auch zwei der Söhne Kennedys aus.
Robert F. Kennedy Jr. schrieb in einem Brief, dass er glaube, sein Vater hätte Sirhans beeindruckende Rehabilitation anerkannt. Douglas Kennedy erklärte, Häftlinge sollten freigelassen werden, wenn sie nicht länger eine Bedrohung für sich oder andere darstellen. (ff/dpa)
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