Vorfall vor dem Gebäude des russischen Geheimdienstes FSB: Ein Unbekannter schiesst mit einer Kalaschnikow um sich. Mehrere Personen kommen ums Leben.
An der Zentrale des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB in Moskau hat ein Unbekannter mit einer Kalaschnikow-Maschinenpistole auf Menschen geschossen. Der FSB bestätigte den Vorfall, bei dem ein Mitarbeiter getötet worden sei. Das meldete die russische Agentur Interfax unter Berufung auf den Pressedienst des Geheimdienstes. Der Täter sei «neutralisiert» worden, hiess es. In der Regel bedeutet dies, dass der Angreifer tot ist. Seine Identität werde noch ermittelt, hiess es. Zwei FSB-Mitarbeiter seien schwer verletzt worden, hatte das Gesundheitsministerium mitgeteilt. Insgesamt wurden demnach fünf Menschen verletzt.
Drei Angreifer sterben
Nach Darstellung russischer Staatsmedien begann der Angriff um 18.10 Uhr Ortszeit (16.10 Uhr MEZ). Die Schüsse fielen einem Bericht des Staatssenders RT zufolge im Empfangsbereich des FSB. Dort war von drei Angreifern die Rede, zwei sollen bei einem Schusswechsel mit dem Wachdienst des FSB getötet worden sein. Der dritte mutmassliche Täter konnte demnach zunächst flüchten. Es seien dann weitere Schüsse gefallen, hiess es. Dabei sei ein Verkehrspolizist getötet worden.
Der dritte Angreifer soll sich dann in ein Gebäude geflüchtet und von dort aus weitere Schüsse abgegeben haben. Er wurde bei einem Schusswechsel gegen 19.15 Uhr Ortszeit getötet, wie RT berichtete. Offiziell bestätigt war das aber zunächst nicht. Der FSB bestand zunächst darauf, dass es sich um einen Einzeltäter gehandelt habe. Der Nationale Wach- und Sicherheitsdienst, der das FSB-Gebäude bewacht, teilte zudem mit, dass niemand in die Geheimdienstzentrale eingedrungen sei.
Strafverfahren eingeleitet
Das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau leitete ein Strafverfahren wegen Angriffs auf Angehörige der Sicherheitsorgane ein. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Staatsagentur Tass, dass der russische Präsident
Zuvor hatte Putin bei einer grossen Pressekonferenz in Moskau gesagt, dass die Terroranschläge der Vergangenheit zu seinen schlimmsten Erinnerungen zählten - seit er vor 20 Jahren an die Macht kam.
Im Oktober 2018 hatte sich ein junger Mann beim FSB in der Hafenstadt Archangelsk im Norden des Landes in die Luft gesprengt. Die Behörden stuften die Tat als Terrorakt ein. Der 17-Jährige habe einen gebastelten Sprengsatz aus einer Tasche geholt, der kurze Zeit später in seinen Händen explodiert sei, teilte das Nationale Anti-Terror-Komitee Russlands damals mit. Dabei seien drei FSB-Beamte verletzt worden.
Zuvor hatte es im April 2017 einen Angriff auf ein Büro des FSB in Ostsibirien gegeben. Ein Bewaffneter erschoss zwei Menschen und wurde anschliessend getötet. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatte die Tat für sich reklamiert. (ash/dpa)
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