• An der Nordküste Brasiliens haben Forscher "mysteriöse Kisten" gefunden.
  • Sie sollen von dem deutschen Schiff "Weserland" stammen, das dort im Zweiten Weltkrieg versenkt wurde.
  • Mittlerweile scheint klar: Bei den vermeintlichen Kisten handelt es sich tatsächlich um Kautschukballen.

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An der Nordostküste von Brasilien haben Forscher erneut "mysteriöse Kisten" gefunden. Die geheimnisvolle Fracht stammt nach Einschätzung der Wissenschaftler von dem deutschen Schiff "Weserland", das im Januar 1944 von dem US-Zerstörer "USS Somers" vor der brasilianischen Küste versenkt worden war, wie Carlos Teixeira vom Meeresforschungsinstitut der Universität von Ceará am Samstag im Fernsehsender Globo sagte.

Bei den vermeintlichen Kisten handelt es sich tatsächlich um Kautschukballen, die von dem Blockadebrecher "Weserland" während des Zweiten Weltkrieges von Japan nach Deutschland gebracht werden sollten.

Solche Ballen waren in den vergangenen Jahren immer wieder an der brasilianischen Küste angeschwemmt worden. Viele Exemplare stammten aus dem Frachtraum des deutschen Blockadebrechers "Rio Grande", der ebenfalls vor Brasilien versenkt wurde.

Kautschuk war wichtiger Rohstoff für deutsche Kriegswirtschaft

Im Gegensatz zu den Kautschukballen aus der "Rio Grande" waren die neuen Exemplare allerdings mit japanischen Schriftzeichen versehen. Über eine mathematische Modellierung kamen die Wissenschaftler schliesslich zu dem Schluss, dass die neuen Ballen aus der "Weserland" stammen.

Vor allem für die Versorgung mit Kautschuk waren die Blockadebrecher während des Zweiten Weltkriegs für die deutsche Kriegswirtschaft von entscheidender Bedeutung. Dafür stellte der sogenannte Marinesonderdienst eine ganze Reihe von Frachtschiffen bereit, die zwischen Japan und Europa verkehrten.  © dpa

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