Mehr als 2.000 Menschen sind beim schweren Beben in Marokko ums Leben gekommen. Hunderte werden noch vermisst. Am Sonntagvormittag bebte die Erde erneut.

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Nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko hat es am Sonntagmorgen ein Nachbeben gegeben. Und das, während Retter noch nach Verschütteten suchten.

Das Land sei gegen 9 Uhr Ortszeit erneut erschüttert worden, sagte Nasser Jabour, Leiter einer Abteilung des Nationalen Instituts für Geophysik, der marokkanischen Nachrichtenseite Hespress.

Die US-Erdbebenwarte USGS verzeichnete eine Stärke von 3,9. Das Epizentrum des Nachbebens lag laut Hespress etwa 80 Kilometer südwestlich von Marrakesch, ähnlich wie das erste Beben. Ob es in der Folge weitere Opfer gab, ist nicht bekannt.

Dreitägige Staatstrauer in Marokko

Das Beben vom späten Freitagabend war das schlimmste seit Jahrzehnten in Marokko. Es hatte eine Stärke von 6,8. König Mohammed VI. ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Mindestens 2.000 Menschen sind ums Leben gekommen. Hunderte von Menschen wurden am Sonntag noch vermisst, wie der arabischsprachige Nachrichtensender Al-Arabiya berichtete.

Die Helfer kommen jedoch in den teils abgelegenen Bergregionen nur mit Mühe voran. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind mehr als 300.000 Menschen in Marrakesch und umliegenden Gebieten von dem Unglück betroffen.

Bei der Suche nach Verschütteten in Folge eines Erdbebens sprechen Experten in etwa von einem Zeitfenster von 72 Stunden. Dies gilt als Richtwert, die ein Mensch längstens ohne Wasser auskommen kann.

Spanische Armee schickt Rettungsmannschaft

Eine Spezialeinheit des spanischen Militärs ist mittlerweile in das nordafrikanische Land geflogen. 56 Mitglieder der Militärischen Nothilfe-Einheit UME hätten am Sonntag in Saragossa zusammen mit vier Suchhunden eine Transportmaschine vom Typ A400 bestiegen, teilte das Verteidigungsministerium auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X mit. Zuvor hatte das nordafrikanische Land eine formelle Bitte um Beistand an Spanien gerichtet, wie spanische Medien übereinstimmend berichteten.

Mitglieder der Feuerwehr ohne Grenzen aus Spanien waren am Sonntag bereits in Marokko auf dem Landweg unterwegs in das besonders betroffene Gebiet im Atlasgebirge südlich der auch bei Touristen beliebten Stadt Marrakesch unterwegs. Auch andere Berufsfeuerwehren vor allem aus dem Süden Spaniens entsandten Helfer in das Katastrophengebiet. (dpa/tar)

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