Das Team des in Haft verstorbenen Kremlkritikers Alexej Nawalny klagt darüber, bei der Organisation der Trauerfeier durch Behörden in Russland behindert zu werden. Die Aufforderung, eine heimliche Beerdigung durchzuführen, hatte Nawalnys Mutter abgelehnt.
Die Organisation einer Trauerfeier für den in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritiker
Genaue Todesumstände noch ungeklärt
Nawalny starb am 16. Februar nach Behördenangaben in einem Straflager in der sibirischen Arktisregion Jamal. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt. Der durch den Giftanschlag 2020 und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Nach Angaben von Nawalnys Team ist im Totenschein von "natürlichen" Ursachen die Rede. Der Politiker war zum Zeitpunkt des Todes 47 Jahre alt.
Nawalnys Mutter will öffentliche Beerdigung
Mehr als eine Woche lang hielten die Behörden die Leiche unter Verschluss. Mutter Ljudmila Nawalnaja forderte eine öffentliche Beerdigung, damit sich nicht nur Familienangehörige, sondern auch Anhänger vom russischen Oppositionsführer verabschieden können. Eine Aufforderung der Ermittler, einer heimlichen Beerdigung zuzustimmen, hatte Nawalnaja abgelehnt.
Nachdem der Leichnam Nawalnys am Wochenende den Angehörigen übergeben worden war, hatte das Team am Montag angekündigt, eine öffentliche Trauerfeier organisieren zu wollen. Die nun auftretenden Hindernisse sind nicht unerwartet. Schon bisher sind die Behörden hart gegen Trauerbekundungen für den schärfsten Kritiker von Präsident Wladimir Putin vorgegangen. Hunderte Menschen wurden in Russland bei der Niederlegung von Blumen für Nawalny festgenommen. (dpa/aks)
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