Unbekannte erbeuteten bei einem Hacker-Angriff auf ein französisches Bauunternehmen sensible Daten über Hochsicherheitseinrichtungen. Auch Informationen über Atomanlagen sollen in die Hände der Angreifer gelangt sein. Das Datenleck des weltweit operierenden Unternehmens umfasst neben Frankreich auch Projekte in Spanien und Südamerika.

Mehr aktuelle News gibt es hier

Hacker haben nach einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks (NDR) bei einem französischen Bauunternehmen Dokumente zu Atomanlagen, Gefängnissen und Strassenbahnnetzen erbeutet. Der Konzern Ingérop habe den Angriff auf Anfrage bestätigt, berichtete der NDR am Donnerstag. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz nahe Paris und ist weltweit an grossen Bauprojekten beteiligt. Auf eine Nachfrage reagierte es zunächst nicht; der Donnerstag war in Frankreich ein Feiertag.

Hochsensibles Material

Der von den Hackern kopierte Datensatz, der dem NDR vorliege und von NDR-Reportern gemeinsam mit der "Süddeutschen Zeitung" und "Le Monde" ausgewertet worden sei, umfasse mehr als 65 Gigabyte. Darunter befänden sich Pläne der Standorte von Videokameras, die in einem französischen Hochsicherheitsgefängnis eingesetzt werden sollten, Unterlagen zu einem geplanten Atommüll-Endlager im Nordosten Frankreichs und persönliche Informationen zu mehr als 1200 Ingérop-Mitarbeitern. Auch einige firmeninterne E-Mails sind Teil des Datenlecks.

Insgesamt handelte es sich um mehr als 11 000 Dateien, die nach NDR-Angaben aus einem Dutzend Projekten stammen, an denen die Firma arbeitet. Darunter seien vor allem Bauvorhaben in Frankreich, aber auch Projekte in Spanien und Südamerika, berichtete der NDR unter Berufung auf eine Sprecherin von Ingérop. Das Unternehmen habe nach eigenen Angaben die betroffenen Kunden über den Datendiebstahl in Kenntnis gesetzt und nicht näher genannte Sicherungsmassnahmen eingerichtet. (mc/dpa)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.