• Charlotte Bellis darf ihr Kind doch daheim in Neuseeland zur Welt bringen.
  • Die schwangere Journalistin hatte zuvor bekannt gemacht, nur von der afghanischen Taliban-Regierung ein Visum erhalten zu haben.
  • Neuseelands Regierung prüfte den Fall anschliessend erneut, verbindet seine Zusage aber mit einer Bemerkung.

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Die schwangere neuseeländische Journalistin Charlotte Bellis, die eine seltene Einladung der Taliban erhalten hatte, zur Entbindung nach Afghanistan zu kommen, darf nun doch in ihre Heimat Neuseeland einreisen. Wie Bellis am Dienstag mitteilte, wird sie im März nach Neuseeland zurückkehren, um dort ihre Tochter zur Welt zu bringen. Wegen der strengen Corona-Beschränken in ihrer Heimat war ihr die Einreise zunächst verwehrt worden.

"Wir freuen uns so sehr, nach Hause zurückzukehren und in dieser besonderen Zeit von Familie und Freunden umgeben zu sein", erklärte Bellis in Kabul. Zugleich sei sie "enttäuscht, dass es so weit kommen musste".

Bellis hatte zuvor in der Zeitung "New Zealand Herald" berichtet, dass sie für den arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira in Afghanistan gearbeitet und dann bei ihrer Rückkehr zur Sendezentrale in Doha festgestellt habe, dass sie schwanger sei.

Neuseeland lehnte Ausnahmegenehmigung für Bellis zunächst ab

Da Schwangerschaften für unverheiratete Frauen in Katar verboten sind, habe sie heimlich ihre Rückkehr nach Neuseeland vorbereitet. Dort sei ihr aber beschieden worden, dass sie keine Ausnahmegenehmigung für eine Rückkehr bekommen könne.

Da ihr Partner, der belgische Fotograf Jim Huylebroek, in Afghanistan arbeite, habe sie sich in ihrer Not an ranghohe Taliban-Vertreter gewandt, berichtete Bellis weiter. Diese hätten ihr daraufhin angeboten, zur Entbindung nach Afghanistan zu kommen.

Neuseelands Regierung will sich nicht dem medialen Druck gebeugt haben

Nachdem Bellis öffentlich über ihre Probleme berichtet und auch Anwälte eingeschaltet hatte, wurde sie nach eigenen Angaben von den neuseeländischen Behörden kontaktiert, die ihren abgelehnten Antrag erneut prüften. Neuseelands Vize-Regierungschef Grant Robertson sagte, Bellis habe die Genehmigung nach einer Überprüfung ihres Falls erhalten - nicht wegen der grossen medialen Aufmerksamkeit, die dieser erregt habe.

Neuseeland hatte im März 2020 zum Schutz vor dem Coronavirus seine Grenzen geschlossen. Pläne, die Einreise für zurückkehrende Staatsangehörige zu erleichtern, hatte die Regierung angesichts der Ausbreitung der hochinfektiösen Omikron-Variante vor kurzem aufgegeben. Stattdessen sind die Grenzen für alle Einreisenden wieder dicht, die keine Buchung in Quarantäne-Hotels nachweisen können - diese sind jedoch überlastet. Ausnahmen gibt es nur für Notfälle. (AFP/hau)

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