• 16:31 Uhr: "Entschuldigen Sie den Ausdruck": Ein Papst ohne Blatt vor dem Mund
  • 16:11 Uhr: Vatikan: Erstes öffentliches Trauergebet für Papst Franziskus um 19:30 Uhr
  • 15:19 Uhr: Italienische Cousine des Papstes: "Ich fühle nur so, so viel Schmerz"
  • 15:01 Uhr: Vatikan: Leichnam von Papst Franziskus könnte am Mittwoch in Petersdom überführt werden
  • 14:47 Uhr: Leichnam des Papstes wird in Vatikan-Kapelle in Sarg gelegt
  • 14:18 Uhr: Staatstrauer in Argentinien nach Tod von Papst Franziskus

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"Entschuldigen Sie den Ausdruck": Ein Papst ohne Blatt vor dem Mund

  • 16:31 Uhr

Der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorbene Papst Franziskus hat nie ein Blatt vor den Mund genommen - und er war ein Medienprofi. Immer wieder sorgte er mit provokanten Formulierungen für Schlagzeilen, um seinen Anliegen Gehör zu verschaffen. Seine oftmals spontanen Äusserungen brachten ihm aber auch regelmässig Kritik ein.

  • "Ach, wie sehr möchte ich eine arme Kirche für die Armen!" (Audienz für Journalisten am 16. März 2013)
  • "Wenn jemand homosexuell ist und guten Willens nach Gott sucht, wer bin ich, darüber zu urteilen?" (Im Juli 2013 auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro)
  • "Sexueller Missbrauch ist eine schreckliche Straftat, denn ein Geistlicher, der so etwas tut, Verrat begeht am Leib des Herrn. Das ist wie eine satanische Messe." (Bei der Heimreise von einem Nahost-Besuch am 26. Mai 2014)
  • "Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem grossen Friedhof wird." (Rede im Europaparlament am 25. November 2014)
  • "Manche glauben, und entschuldigen Sie den Ausdruck, um gute Katholiken zu sein, müssten sie sich wie die Karnickel vermehren." (Am 19. Januar 2015 nach einer Asienreise)
  • "Einen Menschen zu beseitigen ist wie die Inanspruchnahme eines Auftragsmörders, um ein Problem zu lösen." (Mit diesen Worten kritisiert der Papst bei einer Generalaudienz am 10. Oktober 2018 Abtreibungen)
  • "Ich glaube, derjenige ist stärker, der die Lage erkennt, der ans Volk denkt und den Mut zur weissen Flagge hat, zum Verhandeln." (In einem Interview ruft Franziskus 2024 die Ukraine zu Friedensverhandlungen mit Russland auf. Die Äusserungen wurden vielfach als Aufruf zur Kapitulation verstanden, was der Vatikan rasch zurückwies.)
  • Bei einem nicht-öffentlichen Treffen mit italienischen Bischöfen warnt Franziskus vor einer Aufnahme "aktiver" homosexueller Männer in Priesterseminare, weil es dort ohnehin schon "zu viel Schwuchtelei" gebe. (Mai 2024, die Äusserungen wurden durch Medienberichte bekannt. Der Papst entschuldigte sich danach).

Trauer um Papst Franziskus

  • Papst Franziskus ist tot: Das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken starb am Montag im Alter von 88 Jahren, wie der Vatikan mitteilte.
  • Der Argentinier stand seit 2013 an der Spitze der katholischen Kirche.

Weitere News zum Tod von Papst Franziskus

Vatikan: Erstes öffentliches Trauergebet für Papst Franziskus um 19:30 Uhr

  • 16:11 Uhr

Nach dem Tod von Papst Franziskus hat der Vatikan für 19:30 Uhr ein erstes öffentliches Gebet auf dem Petersplatz in Rom angekündigt. Das Rosenkranzgebet werde vom italienischen Kardinal Mauro Gambetti geleitet, teilte der Heilige Stuhl am Montag mit. Es werden Tausende Gläubige erwartet. (AFP)

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Italienische Cousine des Papstes: "Ich fühle nur so, so viel Schmerz"

  • 15:19 Uhr

Die italienische Cousine von Papst Franziskus trauert nach dessen Tod um ihren Verwandten. "Es tut mir sehr leid. Ich bin sehr traurig", sagte Carla Rabezzana aus Portocomaro nahe der Stadt Asti im Piemont italienischen Medien. "Das ist eine schreckliche Nachricht. Ich fühle nur so, so viel Schmerz", erklärte die 93-Jährige. Sie habe "so viele gute Erinnerungen" an ihren Cousin.

Rabezzana sagte, sie habe noch in dieser Woche mit ihm telefoniert. "Ich habe ihm erzählt, dass ich mir den Fuss gebrochen habe. Und er sagte mir: 'Gott sei Dank hast du dir nicht den Kopf gebrochen!'"

Franziskus war gebürtiger Argentinier. Sein Vater stammte jedoch aus dem Piemont im Nordwesten Italiens und war mit seinen Eltern von dort nach Argentinien ausgewandert. (dpa)

Carla Rabezzana aus Portocomaro trauert um ihren Cousin, Papst Franziskus. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS/Vatican Media

Vatikan: Leichnam von Papst Franziskus könnte am Mittwoch in Petersdom überführt werden

  • 15:01 Uhr

Der Leichnam von Papst Franziskus könnte nach Angaben des Vatikans am Mittwoch zur Aufbahrung in den Petersdom überführt werden. Weitere Informationen würden am Dienstag bekanntgegeben, teilte der Vatikan am Montag mit. Demnach starb Papst Franziskus am Morgen in seiner Residenz im Gästehaus St. Martha. Die Todesursache werde "wahrscheinlich" am Montagabend öffentlich bekannt gegeben. Zuvor soll gegen 20:00 Uhr die offizielle Todeserklärung erfolgen.

Franziskus war im Februar wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert worden, am 23. März aber wieder entlassen worden. Am Sonntag hatte er noch an der Ostermesse auf dem Petersplatz teilgenommen. (AFP)

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Leichnam des Papstes wird in Vatikan-Kapelle in Sarg gelegt

  • 14:47 Uhr

Der Leichnam von Papst Franziskus wird am Montagabend in der Kapelle seines letzten Wohnsitzes im Vatikan, der Casa Santa Marta, in einen Sarg gelegt. Vor der Sarglegung wird der Kardinalkämmerer Kevin Farrell um 20.00 Uhr noch einmal offiziell den Tod feststellen, wie der Vatikan mitteilte. An dem Ritus sollen zudem zahlreiche kirchliche Würdenträger teilnehmen.

Eine offene Aufbahrung des Leichnams auf einem Katafalk wie bei früheren verstorbenen Päpsten ist nicht vorgesehen. In der Kapelle der Casa Santa Marta wird der Sarg nur wenige Tage liegen. Danach wird der Sarg in den Petersdom gebracht, damit sich dort Gläubige verabschieden können.

Nach der Verabschiedung einer neuen Begräbnisordnung für Päpste mit dem lateinischen Titel "Ordo Exsequiarum Romani Pontificis" durch Franziskus findet die offizielle Feststellung des Todes des Papstes nicht mehr im Zimmer des Verstorbenen statt, sondern in der Kapelle. Die Nachricht über Franziskus' Tod verbreitete der Vatikan am Vormittag, wenige Stunden nach seinem Ableben. (dpa)

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Staatstrauer in Argentinien nach Tod von Papst Franziskus

  • 14:18 Uhr

Nach dem Tod von Papst Franziskus trauern die Menschen in seinem Heimatland Argentinien. "Argentinien, ein Land mit langer katholischer Tradition und Heimatland von Papst Franziskus, bedauert zutiefst den Tod seiner Heiligkeit und kondoliert der Familie Bergoglio", hiess es in einer Mitteilung der argentinischen Regierung. Regierungssprecher Manuel Adorni kündigte eine siebentägige Staatstrauer an.

"Mit tiefer Trauer habe ich heute Morgen erfahren, dass Papst Franziskus, Jorge Bergoglio, heute verstorben ist und nun in Frieden ruht", schrieb Präsident Javier Milei auf der Nachrichtenplattform X. "Trotz der Differenzen, die heute gering erscheinen, war es für mich eine grosse Ehre, ihn in seiner Güte und Weisheit kennenzulernen."

Der ultraliberale Staatschef und der argentinische Papst hatten lange ein angespanntes Verhältnis. Vor Beginn seiner Amtszeit hatte Milei den Papst als "Dummkopf" und "Hurensohn" beschimpft, der für den Kommunismus werbe. Im Februar vergangenen Jahres empfing Papst Franziskus Milei dann im Vatikan. Nach der Audienz war von "herzlichen Gesprächen" die Rede. Milei lud das katholische Kirchenoberhaupt auch zu einem Besuch in seiner Heimat ein. Allerdings kehrte der ehemalige Erzbischof von Buenos Aires seit seinem Amtsantritt nie nach Argentinien zurück. (dpa)

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Nach Tod des Papstes: Gläubige versammeln sich auf Petersplatz

  • 13:33 Uhr

Wenige Stunden nach dem Tod von Papst Franziskus haben sich auf dem Petersplatz zahlreiche Gläubige versammelt. In den Strassen, die an den zentralen Platz vor dem Petersdom angrenzen, drängen sich bereits viele Menschen und stehen Schlange, um auf den Platz zu gelangen. Ein Ordnungsdienst ist im Einsatz, um die Menschenmassen zu leiten.

In den kommenden Tagen und Wochen werden zahlreiche Gläubige für die Trauerfeierlichkeiten sowie das Konklave – also die Wahl eines neuen Papstes – in Rom erwartet. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni kündigte bereits an, in Abstimmung mit dem italienischen Zivilschutz notwendige Massnahmen zu ergreifen, um den geordneten Ablauf der Feierlichkeiten zu gewährleisten. (dpa)

Mit Materia von dpa und afp