Das oberste Verwaltungsgericht der Niederlande, der Hohe Rat, hat am Mittwoch ein umstrittenes Projekt zur Speicherung von CO2 in leeren Gasfeldern unter der Nordsee genehmigt.
Die Umweltschutzauflagen des Projekts Porthos würden eingehalten, die Arbeiten daran könnten fortgesetzt werden, erklärte das Gericht. Eine Umweltschutzorganisation hatte dagegen geklagt.
Porthos ist die Abkürzung für Port of Rotterdam CO2 Transport Hub and Offshore Storage. Im Hafen von Rotterdam soll dort entstehendes CO2 verdichtet und durch eine Unterwasser-Pipeline zu den leeren Gasfeldern rund 20 Kilometer vor der Küste geleitet werden, die nach Unternehmensangaben mehr als drei Kilometer unter dem Meeresgrund liegen. 2,5 Millionen Tonnen CO2 sollen jährlich dort gespeichert werden.
Das Gericht erklärte, die Regierung habe "auf Basis objektiver Daten" gezeigt, dass Porthos keines der acht Schutzgebiete zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten gefährde, die zum EU-weiten Netz Natura 2000 gehören. Die Richter räumten ein, dass das Projekt die Emissionen "vorübergehend und begrenzt" steigen lasse.
Die Umweltorganisation MOB, die gegen Porthos geklagt hatte, kritisierte am Mittwoch, die Niederlande würden auch weiterhin massiv die Fossile-Energien-Branche subventionieren, die sowieso schon "unverhältnismässige Profite" mache. Die Speicherung von CO2 sei eine "verzweifelte Reaktion" - Regierung und Wählerinnen und Wähler müssten endlich "wirklich handeln", um den Klimawandel zu bekämpfen. Die Niederlande sind von der Erderwärmung und einem steigenden Wasserspiegel besonders betroffen. Ein Drittel des Landes liegt unter dem Meeresspiegel. © AFP
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