• Eine Aufgabe in einem Schulbuch für den Philosophie-Unterricht hat in Nordrhein-Westfalen eine Rassismusdiskussion ausgelöst.
  • Die Empörung ist gross, vor allem unter türkischstämmigen Eltern und Schülern.
  • Der Verlag wird nun nachbessern.

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Nach Protesten wegen einer "klischeehaften Schulaufgabe" für die Oberstufe eines Gymnasiums in Siegburg in Nordrhein-Westfalen will der kritisierte Schulbuchverlag laut Medienbericht reagieren. In einem für März vorgesehenen Neudruck des Schulbuchs werde die Fragestellung ausgetauscht, sagte eine Verlags-Sprecherin der "Kölnischen Rundschau". Sie bedauere die durch die Aufgabe für den Philosophie-Unterricht ausgelöste Rassismusdiskussion.

"Unnötig zugespitzt und klischeehaft"

Die Redaktion sei nach erneuter Prüfung der Ansicht, dass die Darstellung "unnötig zugespitzt und klischeehaft" sei. Die Aufgabenstellung lautete: "Ein türkischer Familienvater in Deutschland verheiratet seine Tochter ohne deren Einverständnis mit dem Sohn seines Bruders, um diesem eine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland und damit eine Existenz zu sichern. Besprich die Situation mit deiner/m Tischnachbarin/Tischnachbarn. Welche Konflikte seht ihr darin?"

Türkischstämmige Eltern sind erbost

Viele türkischstämmige Eltern aus NRW und anderen Bundesländern seien fassungslos, hatte die Föderation Türkischer Elternvereine in NRW in einem Offenen Brief an Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) betont. Eine solche Art von Unterricht trage dazu bei, dass Klischees in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler verfestigt würden. Aus dem NRW-Schulministerium hiess es dazu am Montag, die Aufgabe verstosse gegen das Kriterium der Diskriminierungsfreiheit. Man werde den Verlag auffordern, das Schulbuch zu überarbeiten. (dpa/mcf)

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