Wieder schlägt die Natur in Japan zu. Nach dem schwersten Taifun seit 25 Jahren sucht ein starkes Erdbeben die Menschen im Norden des Inselreichs heim. Und wieder gibt es Opfer und enorme Schäden.

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Bei einem schweren Erdbeben im Norden Japans sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und mehr als 120 weitere verletzt worden. Mehr als 30 Menschen wurden zunächst noch vermisst, nachdem am frühen Donnerstagmorgen Erdrutsche Häuser auf Japans nördlichster Hauptinsel Hokkaido verschüttet hatten.

Um 3:00 Uhr bebt die Erde

Japans Fernsehsender zeigten Bilder von völlig zerstörten Häusern und aufgerissenen sowie mit Schlamm überschwemmten Strassen. Das Beben der Stärke 6,7 hatte die Menschen in der Nacht um kurz nach 03:00 Uhr (Ortszeit) heimgesucht. In rund drei Millionen Haushalten auf Hokkaido fiel die Stromversorgung aus.

Im Atomkraftwerk Tomari musste ein Abklingbecken mit Notstromaggregaten gekühlt werden. Radioaktivität sei jedoch nicht in die Umwelt ausgetreten, hiess es unter Berufung auf den Betreiber. Eine Warnung vor einem Tsunami in Folge des Erdbebens gab es nicht.

Gewaltige Erdrutsche gingen nieder. Mehrere Häuser in den Städten Atsuma und Abira wurden verschüttet. Die noch vermissten Menschen seien alle Bewohner von Atsuma, hiess es in Medienberichten. Mehrere Menschen mussten mit Helikoptern in Sicherheit gebracht werden. Auch in Hokkaidos Provinzhauptstadt Sapporo wurden Menschen verletzt.

Feuer in Chemieanlage ausgebrochen

In Muroran brach ein Feuer in einer Chemieanlage aus, konnte aber gelöscht werden. Der Bahn- und Flugverkehr wurde beeinträchtigt. Der örtliche Flughafen Chitose musste für den gesamten Tag geschlossen werden, nachdem ein Dach eingestürzt und der Strom ausgefallen war.

Erdbeben in Japan
06.09.2018, Japan, Sapporo: Eine Frau bedeckt sich nach einem Erdbeben das gesicht während sie auf offener Strasse Schutz sucht. Ein Erdbeben der Stärke 6,7 hat auf Japans nördlicher Hauptinsel Hokkaido Schäden verursacht. Foto: Yu Nakajima/Kyodo News/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ © dpa

Die Zentralregierung in Tokio wollte bis zu 25.000 Soldaten nach Hokkaido schicken, um die Bergungskräfte zu unterstützen. Japan ist eines der am stärksten erdbebengefährdeten Länder der Welt.

Kurz zuvor hatte ein gewaltiger Taifun Japan heimgesucht, mehrere Menschen starben. Der bei dem Sturm teils überschwemmte Flughafen Kansai in der westlichen Provinz Osaka werde an diesem Freitag für den Inlandsflugverkehr wieder geöffnet, gab die Regierung bekannt. Auch der internationale Flugbetrieb werde wieder aufgenommen, sobald der Flughafen wieder dazu bereit sei, hiess es.  © dpa

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