Nach dem Tod verwest ein Leichnam schnell. Ein mehrtägiges Aufbahren im offenen Sarg wie beim Papst ist nur durch Bestattungskunst möglich. Doch wie funktioniert das genau?
"Thanatos" bedeutet Tod, "praxis" steht für Handwerk
Das Wort Thanatopraxie stammt aus dem Griechischen: "Thanatos" bedeutet Tod, "praxis" steht für Handwerk. Ein Thanatopraktiker braucht in der Regel mehrere Stunden, um den natürlichen Verwesungsprozess bei einem Toten zu verlangsamen. Dazu gehört zunächst die gründliche Reinigung des Leichnams, um Geruchsentwicklung zu verhindern.
Danach werden die Körperflüssigkeiten abgelassen und durch ein steriles Einbalsamierungs-Fluid zur Konservierung des Leichnams ersetzt. Oft verschliessen Thanatopraktiker auch Augen und Mund, damit sie sich mit dem Erschlaffen der Muskeln nicht wieder öffnen.
Toter Papst soll im Sarg möglichst natürlich aussehen
Zum Abschluss wird der Leichnam eingekleidet und im Gesicht und an den Händen kosmetisch behandelt. Ziel ist ein möglichst natürliches Aussehen. Es hält in der Regel mindestens zehn Tage lang. Eine Einbalsamierung ist auch sinnvoll, wenn Verstorbene für ihre Bestattung überführt werden möchten. (dpa/bearbeitet von phs)