Nach dem Tod verwest ein Leichnam schnell. Ein mehrtägiges Aufbahren im offenen Sarg wie beim Papst ist nur durch Bestattungskunst möglich. Doch wie funktioniert das genau?

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Wie manche seiner Amtsvorgänger ist Papst Franziskus nach seinem Tod aufwendig für die öffentliche Aufbahrung im Petersdom vorbereitet worden. Die Methode dieser hygienischen und ästhetischen Totenversorgung heisst Thanatopraxie. Ziel ist nach Angaben des Bundesverbands deutscher Bestatter eine künstliche Konservierung des Leichnams. Das ermöglicht es Trauernden, über mehrere Tage hinweg würdevoll auch an einem offenen Sarg Abschied zu nehmen.

"Thanatos" bedeutet Tod, "praxis" steht für Handwerk

Das Wort Thanatopraxie stammt aus dem Griechischen: "Thanatos" bedeutet Tod, "praxis" steht für Handwerk. Ein Thanatopraktiker braucht in der Regel mehrere Stunden, um den natürlichen Verwesungsprozess bei einem Toten zu verlangsamen. Dazu gehört zunächst die gründliche Reinigung des Leichnams, um Geruchsentwicklung zu verhindern.

Danach werden die Körperflüssigkeiten abgelassen und durch ein steriles Einbalsamierungs-Fluid zur Konservierung des Leichnams ersetzt. Oft verschliessen Thanatopraktiker auch Augen und Mund, damit sie sich mit dem Erschlaffen der Muskeln nicht wieder öffnen.

Toter Papst soll im Sarg möglichst natürlich aussehen

Zum Abschluss wird der Leichnam eingekleidet und im Gesicht und an den Händen kosmetisch behandelt. Ziel ist ein möglichst natürliches Aussehen. Es hält in der Regel mindestens zehn Tage lang. Eine Einbalsamierung ist auch sinnvoll, wenn Verstorbene für ihre Bestattung überführt werden möchten. (dpa/bearbeitet von phs)