Vor 20 Jahren zeigte sich der Papst aus Polen kurz vor seinem Tod beim Urbi et Orbi noch einmal in der Öffentlichkeit - so wie jetzt Franziskus.

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Beim Tod von Franziskus gibt es einige Parallelen zum Tod von Papst Johannes Paul II. vor 20 Jahren. Beide zeigten sich am wichtigsten Fest der Christenheit ein letztes Mal in der Öffentlichkeit. Der Argentinier - mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio - starb am Morgen danach, am Ostermontag, mit 88 Jahren. Das Leben seines polnischen Vorvorgängers Karol Woytila endete ebenfalls noch in der Osterwoche, sechs Tage nach dem letzten Auftritt. Er wurde 84 Jahre alt.

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Bei ihren letzten Auftritten wirkten beide Pontifexe bereits sehr geschwächt. Johannes Paul II., der erst kurz zuvor nach einem Aufenthalt in der Gemelli-Klinik in Rom wieder in den Vatikan zurückgekehrt war, musste der Ostermesse fernbleiben. Erst danach wurde er von Helfern im Apostolischen Palast ans Fenster geschoben. Mit der Hand machte der sterbenskranke Papst noch das Kreuz. Als er den Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis) sprechen wollte, versagte ihm jedoch die Stimme.

Beide Päpste waren aus dem Gemelli-Krankenhaus zurück im Vatikan

Franziskus hatte vor vier Wochen, nach insgesamt 38 Tagen, die Gemelli-Klinik verlassen können. Wegen seines schlechten Gesundheitszustands konnte er bei der Ostermesse ebenfalls nicht dabei sein. Anschliessend zeigte er sich jedoch im Rollstuhl auf der Mittelloggia des Petersdoms. Die 35.000 Menschen auf dem Petersplatz begrüsste er mit den Worten: "Liebe Brüder und Schwestern, frohe Ostern."

Seine Osterbotschaft wurde von einem Geistlichen verlesen. Anschliessend spendete er selbst noch mit einigen Worten den Segen. Dann wurde er mit dem Papamobil ein letztes Mal über den Platz gefahren.

Johannes Paul II., der inzwischen heiliggesprochen wurde, liegt nun im Petersdom begraben. Seine letzte Ruhestätte wird jeden Tag von Tausenden Menschen besucht. Franziskus wird in einer anderen Papstkirche in Rom bestattet: in der Basilika Santa Maria Maggiore unweit des Hauptbahnhofs. Die Marienkirche hatte er in seinem Pontifikat immer wieder besucht. Es war seine Lieblingskirche. (dpa/bearbeitet von sbi)