- Ein riskantes Flugmanöver hat für mehrere Personen Konsequenzen.
- Piloten der russischen Billigairline Pobeda hatten eine nicht erlaubte Flugroute gewählt, die ein Penissymbol darstellt.
- Nun musste der Vizechef der Airline gehen, der Generaldirektor wurde verwarnt.
Nach einem riskanten Flugmanöver mit einer Passagiermaschine sind bei der russischen Billigairline Pobeda der Vizechef entlassen und der Generaldirektor verwarnt worden. Piloten der Airline hatten bei einem nicht erlaubten Manöver mit dem Flugzeug samt 100 Passagieren an Bord eine Route gewählt, die ein Penissymbol darstellt. Der Aufsichtsrat habe nun die Konsequenzen gezogen, berichtete die Moskauer Zeitung "RBK" am Mittwoch auf drei Seiten. Zu dem für die Passagiere gefährlichen Abweichen von der Reiseroute war es auf einem Flug am 11. November von Moskau nach Jekaterinburg gekommen, hiess es.
Die Piloten wollten laut dem Bericht das Manöver als eine Solidaritätsaktion für den russischen Fussballspieler Artjom Dsjuba verstanden wissen. Dsjuba war als Kapitän der Nationalmannschaft von den Spielen im November ausgeschlossen worden, nachdem im Internet ein Intimvideo von ihm auf breite Beachtung stiess. Auch das russische Staatsfernsehen zeigte Ausschnitte aus dem Clip.
Dsjuba hatte in Videobotschaft Fehler eingeräumt
Der Fussballspieler von Zenit St. Petersburg hatte öffentlich in einer Videobotschaft Fehler eingeräumt. Bei seinem Club hatte er zeitweilig die Kapitänsbinde abgeben müssen, spielte aber weiter. Die Nationalmannschaft will im Frühjahr über seine Rückkehr entscheiden. "Wir haben Dsjuba die Möglichkeit gegeben, mit seiner Familie Zeit zu verbringen", sagte Nationaltrainer Wladislaw Tschertschessow. "Die nächsten Spiele der Sbornaja sind im März - möglich, dass da alle schon anders auf die Situation schauen. Entlassen ist niemand. Wir schauen mal, was im Frühjahr ist", sagte der Trainer.
Der Fall hat in Russland zu einer breiten öffentlichen Debatte unter anderem in Talkshows über Masturbation geführt. Viele Prominente aus dem Showbusiness äusserten sich und bezeichneten das als normal. Sogar ein Geistlicher der ultrakonservativen russisch-orthodoxen Kirche zeigte öffentlich Verständnis für das "menschliche Bedürfnis". (mgb/dpa) © dpa
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