Über die Philippinen fegt "Mangkhut", der bislang stärkste Taifun des Jahres, hinweg, begleitet von Überschwemmungen, Sturmfluten und Erdrutschen. Es gibt Dutzende Tote.
Durch den Supertaifun "Mangkhut" sind auf den Philippinen und in Taiwan mindestens 25 Menschen gestorben, wie Regierungsvertreter Francis Tolentino der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag sagte.
Auf der nördlichen Hauptinsel der Philippinen, Luzon, traf der Sturm der Kategorie vier am Samstag (Ortszeit) mit Böen von bis zu 255 Stundenkilometern auf Land. Zuvor hatten die Behörden die zweithöchste Sturmwarnstufe ausgerufen. Mindestens vier Millionen Menschen leben direkt in der vorhergesagten Taifunschneise.
Behörden rechnen mit weiteren Toten
Den Behörden zufolge starben fünf Menschen bei einem Erdrutsch in der Stadt Baguio. Fünf weitere Menschen wurden dort vermisst. In der Provinz Benguet kamen zwei Helfer, ein 13 Jahre altes Kind und eine vierköpfige Familie ebenfalls bei Erdrutschen ums Leben. Im Grossraum Manila ertrank ein Mädchen in einem Hochwasser führenden Fluss.
In Taiwan wurde zudem eine Frau von den hohen Wellen durch den Taifun weggerissen, wie die Behörden mitteilten.
Es werde vermutlich weitere Tote geben, sagte der Chef des nationalen philippinischen Katastrophenschutzes, Ricardo Jalad angesichts von Erdrutschen, Überschwemmungen und eingestürzten Gebäuden.
Betroffen sind sechs Provinzen auf Luzon. Mehr als 105.000 Bewohner flohen bereits aus den Küstengebieten im Norden der Inselgruppe. Auf Luzon vernagelten Ladenbesitzer und Bewohner die Fenster ihrer Häuser und befestigten Dächer, damit diese im Sturm nicht davongeweht werden.
Am Freitagabend wurden bereits in der Stadt Tuguegarao im Norden der Insel Bäume entwurzelt. Schwere Niederschläge begleiteten die Vorläufer.
"Es war wie der Weltuntergang"
Meteorologen erwarteten, dass der bislang stärkste Taifun dieses Jahres begleitet von heftigen Regenfällen, Sturmfluten, Überschwemmungen und Erdrutschen über die Philippinen hinwegfegt, bevor er Kurs auf die stark besiedelte Südküste Chinas und Hongkong nimmt.
China und Hongkong rüsten sich mit Evakuierungen und Warnungen an die Bevölkerung. Rund 3.000 Arbeiter wurden von Arbeitsplattformen im Südchinesischen Meer in Sicherheit gebracht, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Zudem ordneten die Behörden an, dass mehr als 6.000 Schiffe zurück in die Häfen fahren sollen. Einige Fährverbindungen wurden eingestellt.
"Von allen Taifunen in diesem Jahr, ist dieser der stärkste", sagte Hiroshi Ishihara vom japanischen Wetterdienst.
"Es war wie der Weltuntergang", sagte die 64-jährige Bebeth Saquing, die dem Sturm getrotzt hat. Myrna Parallag war dagegen zusammen mit ihren zwei Enkelkindern tags zuvor vor dem Taifun geflüchtet. Nun fürchte sie, dass die Überschwemmungen "unser Haus erreichen", sagte die 53-Jährige.
Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich 20 Taifunen und Tropenstürmen heimgesucht, alljährlich gibt es hunderte Todesopfer.
Ein Sturm der Kategorie vier war auch der Taifun "Haiyan" im Jahr 2013 - es war der tödlichste Wirbelsturm, den die Philippinen seit Beginn der Aufzeichnungen erlebten. Damals wurden mehr als 7350 Menschen getötet oder sie gelten noch immer als vermisst. © AFP
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