Im Südchinesischen Meer hat es einen neuen Zwischenfall zwischen China und den Philippinen gegeben. Manila warf am Sonntag der chinesischen Küstenwache vor, ein philippinisches Versorgungsschiff mit Treibstoff für Fischerboote in der Lagune des umstrittenen Scarborough-Riffs behindert zu haben.
Chinas "gefährliche Manöver"
Drei von insgesamt vier chinesischen Schiffen seien bei der versuchten Blockadeaktion am Donnerstag bis auf hundert Meter an das philippinische Versorgungsschiff "Datu Sanday" herangefahren, erklärte die philippinische Küstenwache, die sich in einem Bericht zu dem Vorfall auch über weitere "gefährliche Manöver" Chinas beschwerte.
Die chinesische Staatszeitung "Global Times" meldete dagegen, die Küstenwache habe das philippinische Schiff aufgehalten, als es "illegal in Gewässer an der chinesischen Insel Huangyan eindrang". Huangyan ist der chinesische Name für das Scarborough-Riff. Es war bereits der zweite Vorfall dieser Art an dem Riff binnen zwei Wochen.
Verschärfung des Konfliktes
In den vergangenen Monaten hatten sich die Streitigkeiten um Meeresgebiete zwischen China und den Philippinen erheblich verschärft, es kam unter anderem zu mehreren Zusammenstössen von Schiffen aus beiden Ländern.
China beansprucht praktisch das gesamte Südchinesische Meer für sich. Auch Brunei, Indonesien, Malaysia, die Philippinen und Vietnam erheben Anspruch auf Teile des
Seegebiets, das für die Anrainerstaaten strategisch und wirtschaftlich enorm wichtig ist. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag hatte 2016 einige der chinesischen Ansprüche für unrechtmässig erklärt. Peking erkennt das Urteil aber nicht an.
2012 hatte China die Kontrolle über das Scarborough-Riff an sich gerissen. Seitdem schickt Peking Patrouillenboote in das Gebiet, die philippinische Fischerboote nach Angaben aus Manila daran hindern sollen, in fischreiche Gewässer in der Lagune einzufahren. © AFP
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.