Bei dem Spiel zwischen Braunschweig gegen Hertha BSC kommt es zu Ausschreitungen. Der Vater einer achtjährigen Tochter schildert einen dramatischen Vorfall. Gegen ihn selbst wird ermittelt.

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Der Vater des beim Fussball-Zweitligaspiel in Braunschweig verletzten Mädchens hat geschockt auf die Ereignisse reagiert. "Wir standen vor dem Block sechs, meine Tochter war auf die Toilette gegangen und stellte sich gerade wieder zu uns. Dann sind die Polizisten wie verrückt durch uns durch gerannt", sagte der Vater der Achtjährigen dem "Spiegel". "Sie wurde von einem Helm, der am Gurt hing, einem Schlagstock oder einem anderen harten Gegenstand am Kopf erwischt."

Bei den Ausschreitungen in der Schlussphase der Partie zwischen Eintracht Braunschweig und Hertha BSC am Samstag hatte es mehrere Verletzte gegeben. Die Darstellungen der Polizei, des Vereins und von Fan-Vertretern unterschieden sich allerdings in einigen Punkten.

Als der Vater sich umdrehte, um den Polizisten hinterherzurufen, habe er "wohl einen Polizisten unbewusst am Helm getroffen", schilderte der Mann dem "Spiegel". Als er danach zu seiner Tochter gehen wollte, sei er von zwei Polizisten an die Wand gedrückt worden, während weitere absicherten. "Ich war geschockt, meine Tochter war völlig ausser sich. Sie hat geschrien. Meine Bekannte hat sie auf den Arm genommen und ein Stück weggetragen", sagte der Mann. In einer Kindernotaufnahme sei neben einer Schädelprellung auch eine Hautschürfwunde bei der Tochter festgestellt worden.

Ermittlungen gegen den Vater

"Die Schilderungen, dass das Mädchen überrannt und verletzt worden sein soll, konnten wir im Rahmen der Nachbereitung nicht verifizieren", teilte die Polizei Braunschweig der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Polizei hatte zur Aufklärung des Vorfalls mit dem Mädchen, das zunächst irrtümlicherweise als Fünfjährige benannt worden war, ein Hinweisportal und eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Gegen den Vater wird laut Polizei wegen des Verdacht eines tätlichen Angriffs gegen einen Polizeibeamten ermittelt.

Eintracht Braunschweig hatte am Dienstag erste Massnahmen angekündigt und sich für eigene Fehler entschuldigt. Unter anderem hatten einige Berliner Fussball-Anhänger Eintrittskarten für den Bereich der Heimfans erhalten. Die Folgen seien Auseinandersetzungen kurz vor Spielende zwischen Anhängern beider Vereine in der Nordkurve gewesen, schrieben die Niedersachsen in einer Mitteilung.

Für das nächste Heimspiel am 8. März gegen Hansa Rostock sollen Massnahmen getroffen werden, "um die Anzahl von Gästefans im Bereich der Nordkurve erheblich zu minimieren und eine bessere Fantrennung sicherzustellen". Ausserdem würden bauliche und infrastrukturelle Veränderungen in der Nordkurve vorgenommen werden. (dpa/tas)

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